Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 2.1822

DOI Heft:
Erster Abschnitt
DOI Artikel:
Hirt, A.: Ueber die griechische Bildkunst, [2]: Fünfter und sechster Abschnitt ; Geschrieben den 10 December 1805. Vorgelesen den 5. Febr. 1807
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9752#0064

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
28

f

jene vorgerückt, als diese sich auf die Kunst zu legen anfin-
gen? " Zweitens: „In welchem Verkehr standen die Grie-
chen mit diesen Völkern theils früher, theilö in de» Zeit-
räumen selbst/ als die ersten Strahlen von Kunst unter den
griechischen Völkern zum Vorschein kamen?"

Eine umständliche Behandlung dieser Fragen könnte
leicht ein dickes Buch füllen. Der enge Raum einer Ab-
handlung erfordert aber, daß wir uns bloß auf jene Anga-
ben beschränken, welche wesentlich dazu beitragen, die zu
erforschenden Punkte in eine lichte Ansicht zu stellen. Auf
das Berichtigen der Meinungen Anderer über ähnliche Gegen-
stände lassen wir uns nicht ein. Gelingt es, unsere Ansich-
ten gehörig zu begründen, so fallen irrige Meinungen, wes-
sen sie auch seyn mögen, von selbst weg.

Wir haben schon mehrmal zu bemerken Gelegenheit ge-
habt, daß wir unter Kunstpflege bei einem Volke nicht jene
unmündigen Versuche verstehen, ein unförmliches Bild in
Thon zu kneten, oder in Holz zu schnitzen, oder einen
Umriß mit der Kohle zu ziehen. Dergleichen Versuche
finden sich auch bei den Völkern auf der niedrigsten Stufe
der Bildung. Die Kunst setzt eine durch Nachdenken erlangte
Fertigkeit, und einen durch mancherlei Erfindungen geschärf-
ten Sinn voraus. Ohne eine Menge physischer, metallur-
gischer und technischer Kenntnisse ist der Betrieb der eigent-
lichen Kunst nicht möglich.

tz. 2. Die Völker, welche vor den Griechen die Kunst
trieben, waren: die Aegypter, die Israeliten, die Phöni-
zier und die Babylonier. Wir werfen zuerst einen Blick auf
den Kunstzustand dieser Völker.

I. Die Aegypter.

Die Aegypter sind in Hinsicht der sittlichen und wissen-
schaftlichen Bildung als das Urvolk anzusehen, und eben so
in der Kunst. Ueber das Alter und allgemein Geschichtliche
desselben lassen wir uns nicht ein. Für die Griechen, die
Aegypten bereisten, war es bereits ein Land von alterthüm-
 
Annotationen