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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 2.1822

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Hirt, A.: Ueber die griechische Bildkunst, [2]: Fünfter und sechster Abschnitt ; Geschrieben den 10 December 1805. Vorgelesen den 5. Febr. 1807
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https://doi.org/10.11588/diglit.9752#0086
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Ursprunges, aber über die Epoche und die Art der Verpflan-
zung laßt sich kein Näheres angeben. Spater verbreitet sich
die Kunst nach Babylonien. Sie begann um den Anfang
der Olympiaden unter der Königin Semiramis, und erreichte
durch die Verschönerung Babylon's ihren Glanz unter dem
Eroberer Nabuchobonosvr und der Nitocris, nicht lange
vor dem Umsturz der babylonischen Macht durch Cyrus den
Großen. Auf solche Weise kommt Wahrscheinlichkeit und
Zusammenhang in die Kulturgeschichte der frühern Völker des
Orients: welches freilich hier als Nebensache nur nach den
Hauptmomenten angedeutet werben konnte.

b. Die Technik in allen Zweigen der Dildkunst und der
Mahlerei hatte bei diesen Völkern, hauptsächlich bei den Ae-
gyptern, die wesentlichsten Fortschritte gemacht. Man bil-
dete in Thon und Teig, man schnitzte Holz und Elfenbein,
man bearbeitete alle Stcinarten, auch die härtesten; man
bildete in jeder Art von Metall, Gold, Silber und Erz, so-
wohl durch das Treiben mit dem Hammer, als durch den
Guß. Man schnitt Edelsteine. Man kannte weiße, schwarze,
gelbe, rothe, blaue und grüne Farben, welche mit Gummi
oder Leim temperirt man zur Mahlerei auf die Wände, auf
Holz und Leinwand, denen man zuvor eine dünne Gründung
von Kreide gab, gebrauchte. Auch strich man Statuen und
Reliefs damit an. Man verstand das Vergolden. Man
wirkte und stickte Gewände mit Blumen und andern figürli-
chen Zierden.

c. Die Griechen waren nach ihrer Sagengcschichte seit
der frühesten Zeit mit Aegypten und Phönizien im Verkehr.
Sie erhielten durch Einwanderer aus diesen Gegenden ihre
erste bürgerliche und religiöse Bildung; und forthin finden
sich Spuren, daß durch Schiffahrt, Handel und piratische
Abentheuer Aegypten und Phönizien den Griechen nie ganz
unbekannt blieb. Aber da der freie Verkehr mit den ägypti-
schen Küstenlandcn den Fremden nicht verstattet war, und die
Phönizier als schlaue Handelsleute, mehr auf ihren Vorthcil,
als auf die Verbreitung ihrer Kenntnisse bedacht gewesen zu
seyn scheinen, so konnte die wissenschaftliche und artistische
 
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