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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 2.1822

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Grotefend, Georg Friedrich: Persische Ikonographie auf babylonischen und ägyptischen Kunstwerken, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9752#0111

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doch wird dieses durch die geflügelte Kugel auf der im ersten
Baude der Amalrhea erklärten Walze, wo sic eben so, wie
auf den persischen Denkmahlern, zugleich mit dem Bilde der
Sonne den Ormuzdverehrcr symbolisirt, sehr wahrscheinlich.
Zn schönerer Vogelgestalt erscheint diese geflügelte Kugel auf
der unter Fig. i8- aus den Fundgruben IV, 2. abgebildcten
Walze, wiewohl man es nach ihrer Gestaltung einem Cayr
lus (Abhandl. übers, v. Meusel S. 84. f.) nicht verargen
darf, wenn er darin einen Käfer sah. Die reichste Ausbildung
der geflügelten Kugel mit Ormuzd's Namen, Sonne und
Mono, den Hörnern des Ucberflusseo und den Lilien als
Symbolen der Reinigkeit, finden wir aber auf dem vielfach
bekanntgemachten Siegel des Herrn von Hammer, welches
Dorow zur Titclvignettc seiner morgenlandischen Alterrhümer
gewählt hat.

8. So verschieden auch die angeführten Zeichnungen
des OrmuzdbildcL sind, so wenig laßt sich in ihnen die
vorzügliche Bedeutsamkeit der Flügel verkennen,
die ja auch schon das Bild des Scrosch auf Dvrow's
Walze und der als Genius dargestellte Kusrusch unter den
Trümmern bei Muryhal als Symbol der Göttlichkeit, nicht
bloß der schnellen Bewegung, auszeichnet. Die Bezeichnung
göttlicher Kraft durch Flügel gründet sich auf die Lehre
der Zendbücher, worin alle wachsamen und scharfsehcnden
Geister durch Vögel symbolisirt werden: und wirklich wird
man in der Zeichnung Fig. 16. (vergl. das Bild der Sonne
bei Hyde de rel. vet. Pers, Tab. III.) nicht den Adler
verkennen, von welchem der Bundchesch XIX. sagt, daß er
seine Flügel nach den beiden Weltenden schwinge, und welcher
von Golde strahlend, gleich dem Königsbilde und Kranze,
das Feldzeichen der Perser war. Briffon. S. 766. folg.
Dips. Mil. Rom. IV 5. Alle Thicre der reinen Schöpfung,
Wild und Vögel, sind nach dem Bundchesch zum Streite
wider die Khvrftsters und Zauberer geschaffen; jeder Am-
schaspand und Jzed ward aber auch unter einem besondcrn
Vogel oder Wilde dargestellt. Der Adler war nach Creuzer's
Bemerkung (Symbolik und Mythol. I> zweit. Ausg.S.723.)
 
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