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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 2.1822

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Grotefend, Georg Friedrich: Persische Ikonographie auf babylonischen und ägyptischen Kunstwerken, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9752#0116

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79

sollen? Freilich pflegte man eine solche Kugel noch durch
einen auf ihr abgebildeten Strahlenstcrn auszuzeichncn, wie
auf der Walze vorHerdcr's Pcrsepolis, in Münter's Versuche
über die keilförmigen Inschriften Tab. II. Fig. 4. und auf
unserer Kupfcrtafel Fig. 17.; aber daß dieses nicht durchaus
norhwendig war, erhellet, wo nicht aus der im Monde ru-
henden Kugel auf ägyptischen Denkmählern (vergl- Amalthea

I. Tnb. II. Fig. 2.) oder aus der Vertauschung des Sterns
über Ormuzds Haupte auf dem von Lichtenstein mißverstan-
denen Amulett im ersten Hefte der mvrgenlandischcn Alterthü-
mer von Dvrow mif einer kleinen Kugel auf unserer Kupfer-
tafel Fig. 22. doch aus der Kugel auf dem Rücken des
Sonnenstieres, wovon Herr von Hammer in den Fundgruben
IV, 1. Fig. 29. und IV, 2, Cöcrgl,Hjde de rel vet. Pers.
Tab. II.) mehr Abbildungen, und in den Wiener Jahrbü-
chern eine Erklärung geliefert hat. Ich erkenne mithin in
der Kugel über dem Feuer-Altäre, die Hyde sogar als wirk-
liche Sonne hat abbilden lassen, so gut eine Sonne als Ne-
bensyinbol des Ormuzdbildcö, wie in dem Strahlensterne
auf der im ersten Bande der Amalthea erklärten Walze; und
aus dem Umstande, daß die Kugel höher gestellt worden, als
bas Ormuzdbild, kann eben so wenig gefolgert werden, daß
sie ein höheres Wesen als Ormuzd bezeichnen müsse, als
aus dem Schastah des Brahma, worin dem Ewigen die Ge-
stalt einer Kugel gegeben wird, erweisbar ist, daß sic die
endlose Zeit andeute. Rhode selbst gesteht, daß in den Zend-
schriften keine Anspielung auf eine ähnliche Vorstellung zu
finden sei), und die Kugel hat bei der Fortuna vielmehr die
Bedeutung der Veränderlichkeit, während Kybcle in Millin's
mythologischer Gallerie IV, g. auf einem Kubus alsSiun-
bildc der Unbeweglichkeit sitzt, Saturnuö und Jupiter aber

II, 2. und V. 19- unter ihrem Throne die Kugel, welche
Amor zuweilen auf seinen Schultern trägt, als Sinnbild der
Weltherrschaft haben.

13. Weit eher, als die unbegränzte Zeit, könnte die
Kugel das Weltall bezeichnen, da schon Rhode's Meinung,
S. 499.1 daß die Kugel auf dem Hauptschmucke der Sassar
 
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