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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 2.1822

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Grotefend, Georg Friedrich: Persische Ikonographie auf babylonischen und ägyptischen Kunstwerken, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9752#0119

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auf den Münzen von Tarsus einen Bogen führen. Dem
Darius schreibt Creuzer mit Heeren einen Vogen von großer
Dicke und Starke als Beweis feiner Kraft zu, wofür auch
die Grabschrift bei Strabo p. 1062. spricht. Vergl. den
Bogenschützen auf einem persischen Dariken bei Hyde Tab. II.

15. Diesemnach führt der König Darius (denn daß
dieser gemeint sey, bezweifelt jetzt kaum Jemand noch, wel-
cher dcö Ktesias Nachricht von dessen Grabmahle (Pers. c. 15.)
mit dem Grabmahl bei Tschilminar vergleicht) zum Zeichen
seiner Königsmacht den Bogen, Ormuzd dagegen zum Zeichen
seiner Weltherrschaft den Ring. Auf die Dicke und Starke
des Bogens, die freilich auch bei dem homerischen Odysseus
als Beweis der Kraft galt, möchte ich aber kein großes Ge-
wicht legen, da wir auf mehrcrn Walzen, z. B. Münter's
Versuch über die keilförmigen Inschriften Tab. II. Fig. 4.
überhaupt nur einen Bogen in der Hand des thronenden Am-
schaspand's oder Jzcd's finden, wofern dieses nicht etwa ein
Sccptcr scyn soll, wie bei Caylus I>ec, T. III. PI. XII. N. II,
Habe ich nun die wahre Deutung der ganzen bildlichen Dar-
stellung gefunden, was ich den weitern Fortschritten künftiger
Forschungen anheimstcllen muß; so könnte man dem Ormuzd,
der zum Könige spricht, die Worte des ersten Carve im Haf-
tenghat in den Mund legen: „Dem reinen und erhabenen
„König will ich Ormuzd, heilig und himmlisch, geben, was
„ihm lüstet, und für ihn sorgen als für mein Eigenthum.
„Jetzt wisse Mann und Weib, daß der Thater dieser reinen
„Handlungen günstigen Hauch haben soll; belohnt soll er
„werden nach seinen Werken." Weil aber Rhode in seiner
heiligen Sage des Zcndvolkes S. i85. und 347. in den An-
fangsworten des zweiten Carde, der bei Verstorbenen die
Kraft einer Scclmesse hat, ein religiöses Gcheimniß als
einzige Spur einer esoterischen Lehre der, Perser in den
Zendbüchern findet; so muß ich auch hierüber noch Etwas be-
merken. Die Zendworte jem akhtoioe daongbe d. h.
„welche ich nicht erkläre geben könnend " hatAnquetil im Texte
übersetzt: „die ich mich bcscheide nicht zu erklären," und in
der Note: „was ich nicht erkläre, ob ich es gleich weiß."
 
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