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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 2.1822

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Grotefend, Georg Friedrich: Persische Ikonographie auf babylonischen und ägyptischen Kunstwerken, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9752#0138

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IO I

Siegels ist unter Fig, 22. noch auf eine andere Weise dar-
gestellt.

32. Unsere Zeichnung ist aus dem IVtcn Thcilc von
Murr's Journale zur Kunstgeschichte und Litteratur p. I4i.
Tab. I. Fig. entlehnt, wo gesagt wird, daß sie nach
einem vorher nicht bekannt gemachten Kaferstein derselben
Größe von grünem Jaspis aus dem Museum des Herzogs
von No ja Caraffaj« Neapel, welchen frühcrhin Stosch be-
saß, vermittelst eines Abdruckes durch seinen Freund Schwei-
kart gemacht scy. In Hcrdcr's sammtlichcn Werken I. Th.
ist zu Anfänge der letzten Tafel dieselbe Zeichnung in einem
vergrößerten Maßstabe, aber, wie die meisten Herder'schen
Abbildungen, so schlecht wiedergcgebcn, daß die Geschmack-
losigkeit des Urbildes nicht wenig erhöht, und das Bedeut-
same derselben durch mehrere Nachlässigkeiten entstellt ist.
So ist die Kugel auf Ormuzd's Königstiare zur Andeutung
seiner Weltherrschaft zu hoch gestellt, und statt der neun
Lichtkügelchen des Sonnenbildcs und Thrones, welche
die Bedeutsamkeit der Ncunzahl, wovon ich hernach noch
sprechen werde, zu fodern scheint, sind nur acht gezeichnet.
Dennoch kann diese nachlässige Zeichnung, wie in vielen an-
dern Fällen dieser Art, dazu dienen, die bessere Zeichnung
zu berichtigen, wohin ich den Bart des den Ormuzd befra-
genden Zoroaster, und die etwas verschiedene Schreibung
einiger Charaktere der Unterschrift zähle, woraus es mir um
so wahrscheinlicher wird, daß sie den Namen Ormuzd's
Eboromezd ausdrückc. Murr hielt die Schrift für
phönikisch, und las sie, einem von ihm selbst verbesserten
Exemplare seines Aufsatzes zufolge, vomoion, ohne sich wei-
ter darüber zu erklären. Das Zeichen hinter der stehenden
Figur hielt er für ein phönikischcs Aleph, fand es aber zu-
gleich einem keilförmigen Charakter auf einer Walze des
Praunischen Museums ähnlich, so wie er die crux ansata
zwischen den beiden Figuren mit den Pehlwi-Charakteren an
den Gräbern zu Nakschi Rustam (vergl. Kämpfer p. 3^8.
u‘ 32o. Fig. VIII. u. X.) verglich. Demnach entspräche

für ein Aleph gehaltene Zeichen demjenigen Keilbuch-
 
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