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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 2.1822

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Grotefend, Georg Friedrich: Persische Ikonographie auf babylonischen und ägyptischen Kunstwerken, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9752#0146
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109

dessen gewürfeltes Gewand mich auf die kleine Ab-
schweifung führte.

39. Um nun aber noch die besondere Heiligkeit der
Neunzahl bei den Parsen, obgleich jede ungerade Zahl in
gewisser Hinsicht heilig ist, wie ich sie schon bei dem Licht-
throne und Strahlenkreise des Ormuzd angedcutet habe, zu
erweisen; so bemerkeich, daß der Magier, welcher in den
Fundgr. III, 3- PI- II, Fig, 9. das Fatum der unbcgränz-
ken Zeit durch Beschwörung und Zaubergürtcl zu fesseln sucht,
an seinem heiligen Gewände eine Verbrämung mit neun Edel-
steinen in der Länge, und dem Anscheine nach eben so viel am
untern Saume' hat. Was mir jedoch ein besonderes Licht
auf die Erklärung des neunblättrigcn Gewächses zwischen den
beiden Genien auf der hier zu erklärenden bildlichen Darstel-
lung zu werfen scheint, ist Anquetils Bemerkung über der
Parsen gottesdicnsil. Gebr, II, 9. vcrgl. Tab. 111. Fig. 5.,
daß die Schale, durch deren Oeffnungen man den Homsaft
in ein leeres Gefäß oder in den Havan rinnen laßt, neun
Löcher habe, und davon Taschte no surak, d. i. Platte
mit neun Löchern, genannt werde. Ich halte demnach auch
das ncunblättrige Gewächs für das Symbol der heiligen
Hompflanze (Heomo in Zcnd, "Ofiofii bei Plutarch,
Amornum bei Griechen und Römern, und Hamamah bei
den Morgenländern S. Klcuk. Zend-Av. III. S. 206.
Anh. 1, 1. S. i2i. ff.), welcher die Parsen die Kraft der
Selig-und Unsterblichmachung beilegen. „ Nach dem, was
„Pharhang Djehangiri und Bcrchan-kater uns lehren,
„schreibtAnguetil, (vcrgl. Hydederel. vet.Pers. p. 346.),
»ist Hom ein Baum, der in Persien wächst, dem Ta-
»mariskus ähnlich, dessen Knoten nahe zusammensitzcn,
»und dessen Blätter jasminähnlich sind." Man hat diese
Pflanze auf verschiedene Weise zu bestimmen versucht, aber
am Ende die Unmöglichkeit eingestanden. Ich verweise da-
her außer dem, was Anguctil in den angeführten Stellen
darüber sagt, nur auf Voß zu Virgils Fd. III, 89- u. IV,
25-, mit der Bemerkung, daß auch Virgil durch diese Pflanze
das goldene Zeitalter bezeichnet. Alle Gnaden, die sich Zo-
 
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