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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 2.1822

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Grotefend, Georg Friedrich: Persische Ikonographie auf babylonischen und ägyptischen Kunstwerken, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9752#0148
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III

ihr vollbrachte Himmclswälzung, besonders angerufen zu wer-
den pflegt. Wenn nun Mithra sich zur Sonne ungefähr,
wie Apollo zu Helios, verhält, warum sollte nicht sein Ham-
kar die durch den Sonnenlauf abrollendc Zeit als Freuden-
und Segenspenderin im irdischen Leben bezeichnen?

41. Dem Rain ist nach dem Bundehesch XXVII. die
Lorbcerrvse geweiht; die Blume auf unserer Abbildung hat
aber die Gestalt einer Aloe. Ist wirklich die Aloe gemeint,
so muß, wie bei der Hompflanze, ihre medicinische Kraft in
Anspruch genommen werden, weshalb Gels. II, 12. sie allen
Reinigungsmitteln beizumischen befiehlt, und wovon Plin.
H. N. XXVII, 4. schreibt, daß sie allein unter den auflösen-
dcn Mitteln zugleich den Magen stärke. Eine so wirksame
Pflanze, wie die Excoecaria AgallochaLinn. (Kalcmbar,
auch Paradieobaum genannt, S. Oliviers Reise II. S. 746.
hebr. cs’W, Prov. VII, 17. oder nAnu, Ps. XLV, 9.
Cant. IV, 14. arab. Alluwe, gr. %v\ah(h] oder äyaX-
Äo%ov), welche die Alten nicht nur zu den würzhaftcsten
Räucherwerken zählten, sondern auch zur Einbalsamirung der
Leichname gebrauchten, loh. XIX, 39., konnte allerdings
zum Symbole der Reinigung dienen, wodurch man sich be-
hcschtwürdig macht. Behescht (in Zcnd Veheschtem)
d. i. vortrefflich, herrlich, bezeichnet die Himmelssphäre, wo
Ormuzd mit den Amschaspands, Jzeds und Seligen lebt
(Kleuk. I. S. 79.) Das Erste aber, was nach dem dritten
Fargard des Vendidad uns diese Erde günstig macht, ist,
wenn der reine Mensch darauf wandelt mit dem Hom und
Barsom, Milch und Havan in der Hand, und wenn er wohl
und nach dem Gesetze die Worte des Friedens spricht? Mi-
thra, der Befruchter der Wüste, gicbt Leben mit Rameschne
khürom. Nach allem diesen glaube ich nun in unserer bild-
lichen Darstellung die gewöhnliche Segeneformel der Parsen
^vrgestellt, welche man in Kleukcrs Zend-Avesta I. S. 110.
erklärt findet. Wie der Zend-Avesta die Jescht's, d. h. die
wit kräftigen Segen begleiteten Anrufungen mit dieser Se-
genöformel beschließt; so beendigt auch Herr von Hammer
i>n mvrgenländischen Kleeblattc S. 25., wo er noch eine
 
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