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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 2.1822

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Roehden, Georg Heinrich: Ueber das sogenannte Memnons-Bild im Brittischen Museum zu London
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https://doi.org/10.11588/diglit.9752#0211

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Modius) benenne, entscheide ich jetzt nicht: gewöhnlich
wird er so betrachtet. Die Verzierungen um die Haube,
welche der Zahl 8 etwas ähneln, findet man häufig an
Aegyptischcn Alterthümern. *) Ob es die Schlange, welche
sich an dem Lotus aufrichtet,**) oder die Schlange mit
dem Habichtskopfe ***) vorstcllen soll, weiß ich nicht zu
bestimmen: darin scheint man aber überein zu kommen,
baß das viclbcdeutende Sinnbild der Schlange dabei zum
Grunde liege. Es deutet ohne Zweifel etwas heiliges
oder vcrehrungswürdigcs an. Eben diese Verzierung sieht
man an dem Brustkragen unsers Bildes. Die Haube,
oder Kopfbedeckung, ist, wie wir schon bemerkt haben,
an der rechten Seite, nebst einem Theile der Stirn, ab-
gebrochen: glücklicher Weise ist das Gesicht durch diese
Verletzung nicht beschädigt worden.

Das Bild steht im Brittischen Museum am nörd-
lichen Ende des Aegyptischcn Saales, auf der östlichen,
oder rechten Seite, wie man eintritt, folglich mit dem
Gesichte nach Westen gekehrt. Es ist auf einem drei Fuß
hohen Gestelle von Quadersteinen ck) befestigt.

*) Man sieht sie z. B. in der schönen Darstellung des großen
von Herrn Belzoni entdeckten Aegyptischcn Grabmales (des Grab-
males des Psainmis, wie einige wollen), welche jetzt in London
zur Schau offen steht. Die Einfassung oben an den Wänden des einen,
in voller Größe nachgebildctcn Zimmers besteht aus diesen Verzie-
rungen.

**) Man hält diese Schlange für Coluber Naja, die Brillen-
schlange (Englisch, tlie Hooded Serpent, Portugiesisch, Cobra de
Capello).

***) S. Essai sur les Hieroglyphes Egjptiens; par P. La-
eour. (gvo. Bordeaux ig2r.) p. 124.

f) Dicß Gestell besteht aus zwei Theilen, wovon der untere
vor dem andern hervorspringt, und folgende Messungen hat;
 
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