Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Your session has expired. A new one has started.
Metadaten

Böttiger, Carl August [Editor]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 2.1822

DOI issue:
Vierter Abschnitt
DOI article:
Meyer, Heinrich: Über antike Denkmale von Marmor und Erz in der Florentinischen Gallerie, [2]
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9752#0237

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
198

eine andere in der Villa Albani- Von der hiesigen be-
hauptet der Erklärer: die Figur des Pan habe mehr
Kunstverdicnst als die des Olympus. Wir wollen darüber
nicht mit ihm streiten, bemerken aber, daß uns beide Fi-
guren zwar von guter, doch nicht ausgezeichnet vortreff-
licher Arbeit geschienen haben. Der ihnen zukommende
Charakter ist an der einen und andern wohl aüsgedrückt.
Die derben, kräftigen Glieder des Pan contrastiren ange-
nehm mit des Jünglings zarten fließenden Formen, auch ließ
es der Meister dem Kopf dieses Letztern nicht an angeneh-
men jugendlichen Zügen fehlen. Den Blick auf die in den
Händen haltende Rohrpfeife gerichtet scheint er mit ruhi-
ger Aufmerksamkeit anzuhören was der Pan sagt; dieser
ist in der lebhaftesten Bewegung, voller Gelüst und Ver-
langen. Die Restaurationen giebt der Text ziemlich rich-
tig an, wir haben nur noch bcizufügen: daß am Jüng-
ling das rechte Bein zwar von alter Arbeit und erhalten
ist, aber ursprünglich schon vernachlässigt worden und kei-
nen hübschen Umriß hat. Es mag daher wohl richtig
scyn, wenn der Erklärer vermuthet, sowohl diese Gruppe
als die Wiederholungen derselben seyeu irgend einem ehe-
mahls berühmten vortrefflichen Originalwerk nachgebildet.

Taf. LXXIII. Eine dem Olympus in der so
eben erwähnten Gruppe durchaus ähnliche Figur, welche
jedoch immer für sich allein bestanden haben muß, indem
keine Spur irgend einer andern vormals dazu gehörigen
Statue wahrzunehmcn ist. An diesem Werk verdienen die
fließenden Umrisse, die zarten jugendlichen Formen und
der schöne Styl des Ganzen viel Lob. Neu sind: die
Spitze der Nase, die Zehen des linken Fußes, an den
Händen ein Paar Finger, und, wie wir in der Erklärung
bemerkt finden, selbst aber übersehen zu haben gestehen
müssen, der linke Arm unter der Schulter bis zum Hand-
gelenk.

Die Taf. No.LXXIV. u. LXXV. enthalten zwei
verschiedene Ansichten von der Statue eines knieenden
Jünglings; eine der Ansichten stellt das Denkmal von
 
Annotationen