Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 2.1822

DOI Heft:
Vierter Abschnitt
DOI Artikel:
Meyer, Heinrich: Über antike Denkmale von Marmor und Erz in der Florentinischen Gallerie, [2]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9752#0238

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
199

vorn, die andere vom Rücken dar. Sowohl der ur-
sprüngliche Kopf, als der hochaufgehobene rechte Arm
mangeln; der linke Arm der sich erhalten hat ist zurück-
gebogen und die Hand mit ihrer inner« Flache auswärts
gekehrt auf den Rücken gelegt. Ehemahls wurde diese
Figur Narcissus genannt, jetzt will man dieselbe für
einen Sohn der Niobe ansehcn; in wie ferne die neuere
Benennung der Wahrheit naher als die vormalige kom-
men mag, ist hier der Ort nicht zu untersuchen, und
wir bemerken unserer Obliegenheit gemäß nur, daß die
Formen zierlich, der Styl gefällig, die Arbeit überhaupt
nicht schlecht ist, doch auch keine vorzügliche Meisterschaft
vcrräth.

T a f. LXXVI. zeigt nach einer vom Architecten Coc-
kcrell ausgestellten Vermuthuug, sämmrliche zur Familie
der Niobe gehörigen Statuen in das Giebelfeld eines
Tempels geordnet, und verschiedene Umstände machen cs
allerdings wahrscheinlich, daß diese Bildwerke ursprünglich
zur Verzierung eines Tcmpelgiebels bestimmt waren; hin-
gegen möchte wider die vom Herrn Cockcrell vvrgcschla-
gene Anordnung der Figuren im Einzelnen gar vieles
einzuwenden seyn.

Taf. LXXVII. Ein Satyr, oder, nach gewöhn-
licher Art zu benennen, ein Faun, zwei Flöten blasend;
Figur von Bronze, 8 bis 9 Zolle hoch und gut gear-
beitet. Taf. LXXVIII. kleines Grabmal, auf welchem
erhoben die Figur eines Zwergen gearbeitet ist, lang be-
kleidet und zwei Flöten in den Händen tragend; als
Kunstwerk hat dieses Denkmal keinen großen Werth.
Eben also ist es auch mit der Taf. No.LXXIX. abgebil-
dcten kleinen Bronze beschaffen, einen Equilibristen darstel-
lend, der, die Füße in die Höhe gereckt, auf den Hän-
den zu gehen sich bemühet,

Taf. No.LXXX. Ein springendes Pferd, beinahe
in natürlicher Größe. Sonst wurde geglaubt, cs gehöre
zu den Statuen, welche die Familie der Niobe darstellen,
allein man weiß nun, daß dieses Monument an ganz
 
Annotationen