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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 2.1822

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Fünfter Abschnitt
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Siebelis, Carl Gottfried: Bemerkungen über einige Stellen des Pausanias, welche archäologische Gegenstände betreffen
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https://doi.org/10.11588/diglit.9752#0298
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259

gilius mittheilt, die Ceder Italiens und Griechenlands
die kleinere von der Wacholderähnlichen Gattung, oxy-
eedrus, seyn soll. Aus der Glosse des Hesychius, die Pha-
vorinus wiederholt: xibpos — mßcards, XdpvaE, foHtltC man
die Vernmthung schöpfen, daß dergleichen Kasten größten-
theils aus Cedernhol) verfertiget wurden, wenn es nicht
wahrscheinlich wäre, daß sich diese Glosse auf die rdbpos
Ubüa in der oben angeführten Stelle des Theocritus beziehe.

Was das Alter dieses Kastens betrifft, so urtheilte
auch hierüber Heyne nicht richtig, wenn er es Seite 5.
wahrscheinlich fand, daß den Kasten erst die Nachkommen
des Cypselus hätten verfertigen lassen. Ihm galt also
gar nichts das Zeugniß des Pausanias V, 13, 2. 6

7ov Kv^iXov xpoyovos KopivSws re &v nai ~ri]v XapvaKa

avrä) itoiovpEvos nrijjia, daß der Vorfahr des Cyp-
selus, der sich diesen Kasten als ein Besitz-
thum verfertigen ließ, ein Korinthie-r war?
Heyne glaubte nehmlich, daß sich zweifeln lasse, ob unter
dem gewöhnlichen Hausgeräthe der Labda (sie war ja aber
die Tochter eines Bacchiaden, des Amphion) ein so kostbar
Stück mit eingelegter Arbeit sich befunden habe. Sollte
Jemand diesem Einfalle (so nennt es Heyne selbst) einiges
Gewicht gegen das Zeugniß des Pausanias zuschreibcn?
Der in demselben erwähnte Vorfahr des Cypselus ist ver-
muthlich der Großvater, entweder Amphion von mütterlicher
Seite, oder Echekratcs von der Seite des Vaters nach He-
rodot. VH, 92. Daß Pausanias selbst diesem Denkmale
ein hohes Alterthum zugeschricben habe, konnte man schon
daraus schließen, daß er V, 19. a, E. vermuthete, die In-
schriften auf diesem Kasten möchten den Korinthier Eumelus
zum Verfasser haben. Dieß brachte endlich auch Heynen zu
dem Geständniß S. 59., daß so das Kunstwerk ein Alter-
thum von ein paar Jahrhunderten mehr bekomme, als er
ihm vorher hatte zugestehen wollen: denn Eumelus müsse
um die 9tc Olympiade oder um 742 v. C. G. gelebt haben.
Eumelus aber war ein Zeitgenosse des Messenischen Königes
Phintas, und ein Menschenalter nach dem Phintas begann
 
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