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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 2.1822

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Sechster Abschnitt
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Böttiger, Carl August: Weitere Ausführung der Amymone-Fabel und des Mythos vom Poseidon, als Zusatz zu obigem Vasengemälde
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https://doi.org/10.11588/diglit.9752#0329

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289

sondern auf irgend einem Bühnengcrüste oder Proscenium,
wo während der Bacchanalienlust lustig gespielt wurde. Da
übernimmt eine Geweihte, eine Libera oder Dienerin derselben
die. Rolle der Juno Pronuba oder der zusprechenden Aphro-
dite-Pcitho. Denn so gut sich auch sonst im Gebiet von
Arg o s die Ehemutter Zuno bei einer solchen Szene anwesend
denken ließe; so ist doch durch die bestimmte Ueberschrift,
welche Hirt auf der Lambergischen Vase fand, cs klar aus-
gesprochen, daß wenigstens der Vascnzeichncr eine Venus
dadurch andeuten wollte.

Es wird übrigens dem, der viele Vascnbilder mit
einander verglichen hat, gar nicht zweifelhaft bleiben, daß
bei mehr als einem Act und dramatischen Intermezzo der
Bacchusfeier, die uns die großgriechischcn Vasen vorbil-
den, Frauen als Göttinnen mit diesem Abzeichen königli-
cher Würde rcpräsentirten, und daß vieles dabei auf die
uns unbekannte Ordnung der Feierlichkeit beruhete; daß
es aber eben daher auch sehr mißlich sey, nach Passeri's, Jta-
linski's und anderer früherer Vasenerklärcr Manier jede
Figur der Art bestimmt benennen und auf eine einzelne,
genau anzugebende Fabel zu beziehn. *)

(Mus. Pio -Clementino T.IV. tav.36. vcrgl. SpanheiIN zu Cal-
lim. in Pallad. 45. p.654.) zusammendenken? lieber jenen Ariadne-
tanz bei Xenophon vergl. meine Abhandlung im Weimarischen Ion r-
n a l der Moden 1802. istes Stück, S. 9 - 26.

*) So sind, um nur einige Beispiele aus Millin's Peintuve»
anzuführen, die zwei symmetrisch einander gegenüber stehenden Scep-
terhalterinnen ans der schönen Vase T. ir. pl.43. bei der Weihe einer
LlWa gewiß nur früher geweihte Frauen, die hier vielleicht die
3«no und Venus reprascntiren, vielleicht aber auch nur, wie Millin
weint p. 64. die Stelle der Oberpriesterinnen vertreten. Dahin gc-
bört auch die weibliche Figur mit dem Sccpter, (dessen Blume aber
nun verwischt ist), welche dem jungen Hercules (bekanntlich gab cS
einen eignen von den Jünglingen durchgespielten Herculescpclus bei

den BacchuSweihcn ) die heilige Binde darreichr T. II. p>. 7».

Amalth. II. iy
 
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