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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 2.1822

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Sechster Abschnitt
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Böttiger, Carl August: Der Dreizack
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https://doi.org/10.11588/diglit.9752#0349

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den, ist beiOppian und iuAeliansThiergcschichten (XV, io.)
Schneider hat in seinen Anmerkungen zu seinen E/cerpten
aus der Physik der Alten bemerkt, daß Du Hamel auch
diese Art von Thunfischfang durch die Angelharpune genau
beschrieben hat und daß die Griechen dafür noch ein eignes
Wort hatten. *) Man hat bisher die vielen Widerhaken
an den drei Gabeln des Neptunischen Dreizacks, wo sogar
oft zwischen den drei großen Zacken noch kleinere vom Boden
aus gehn,**) für eine bloße Verzierung gehalten. Allein
gerade in diesen vervielfachten, meist angelförmig gebogenen
Spitzen würden die Archäologen, hätten sie an diese Art
des Lhunfischfanges gedacht, die wahre vielzackige Lhunr
und Pelamydenharpune leicht erkannt und darin eine neue
Spur ihrer Phönizischen Abstammung entdeckt haben.

Daher nun Neptuni fuscina telum, wie eilt alter
Dichter in den Katalekten, wo er die Kennzeichen der Götter
aufzählt, es ausdrückt. Aus den Händen der Thunfischcr
erhält diesen dreizackigen Fischerspieß Poseidon,***) oder

*) Schneider Anmerkungen zu den Eclogae physicae p. 46.
Du Hamels la peche XI. 2ig. Das eigentlich griechische Wort für
diese Art von Harpunen heißt xoXväyniSTpov bei Aristoteles H. A.
IX, 25. nach der richtigen Lesart (S. Schneider's Annotat. II,
174.)/ bei Oppian und Plutarch, französisch appelet.

**) Man muß allerdings zwischen den DreiZacksormen unterschei-
den, w die Kunst selbst die vielen Haken und Spitzen vermied, well
sie dem Auge nicht wohl thate» (da sind die drei Jacke» bloß speer-
artig zugcspitzt und haben in der Mitte noch ein Vcrbindungsciscn,
Z. V. auf der schönen Gorgoncnvase bei Millin Pehuures X. II.
pl. 5. am Throne des Neptun zu Navcnna in IVIonrsaucon Supple-
«iens X. I. pl. 26.) und den ächten auf Münzen. Man sehe nur die
Dreizacke auf den Münzen von Heraclea am Pontus (selbst mit den
Pelamyden zur Seite) in Hunter's iviussurn pl. 29.

***) Ganz so dachte sich die Sache schon Visconti zu Pio-Cle-
W'entino X. IV. p. 6g. Fuscina ist das alt - römische Wort für die-
sen Dreizack Neptuns, wie auch aus Cicero de N. D. 1, 5s. p. 164.
 
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