Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 2.1822

DOI Heft:
Sechster Abschnitt
DOI Artikel:
Böttiger, Carl August: Der Dreizack
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9752#0360

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
3-0

nannte Hercules - Thermen fanden, so mußte doch irgend
ein Grund für den altern Volksglauben vorhanden seyn.
Pifandcr und die andern Herakleendichter zogen auch hier
die treue Gchülfin des hohen Heros ins Spiel. *)
Um dem Erschöpften alle Müdigkeit abzuspülen, läßt Pal-
las entweder durch eigne Kraft oder.durch die Nymphen
warme Quellen aufsprudeln. Auch Hefastos erhielt eine
Rolle dabei. Das klingt beim Epopöeendichter recht schön.
Allein die späten Griechen lachten selbst darüber und nann-
ten den Gott, der sich in den warmen Bädern so wohl
seyn ließ, einen Weichling. **)

Bedenke man aber, daß die Irren und Abenthcurer des
Hercules an den Küsten Sicilicns und Thessaliens sich ohn-
sircitig auf dunkle Ueberlicferungen von Handelsverkehr
Phönizischer Seefahrer und Kaufleute beziehn: so wird alles

lings Anmerkung x.rüy. zu Pindar. Olymp. XII, 27. und Vasen-
gemälde II, 177. VON den Jivrpois ywaifiEiois zu Thermopylä He-
rvdot VII. 176. mit Wesselings Anmerkung p.538- Letztere bat-
ten große Achnlichkeit mit Carlsbad, wie aus den Beschreibungen von
Clarke Travels T. VII. p. 314 — 16. (kleinere Ausg.), und Dod-
wcll Vol.il. p.6y. erhellet.

*) Tw 6’ iv OEpfiOTrvXffSi äiä yXavxSixis sl9ijvi] Iloin
SepjiU XuErpa napä pTjyfüvL $a\ü6Giis Pisandcr in den Scholien
zu Aristoph. dlub. 1047. Jbycus hatte de» Vulcan dazu gebraucht.

) So ist die Stelle in den Wolken des Aristophanes V. 1040 —
46. zu verstehen, wo der Ungerechte dem Gerechten dadurch, daß die
warmen Bäder Hercules-Bäder heißen, zu beweisen sucht, daß die
warmen Bäder auch dem Mann anstünden. Noch stärker ist aber die
Stelle beim Athenäus XII. p.512.C. oder T. IV. p.405. Schw., wo
Megaclides unter andern Proben von Hercules erschlaffter Weichlich-
keit auch die Bäder anführt. Auch die warmen Bader der Athleten,
deren Schutzhers' und Vorbild Hercules war, müssen oft ähnlichen
Spöttereien um so mehr ansgesetzt gewesen seyn, als diese sonst nur kalt
badeten. S. Schulz de athletis vcterum §. 7g. p. 70. ill Düs cm.
Academ,
 
Annotationen