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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 2.1822

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Sechster Abschnitt
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Böttiger, Carl August: Der Dreizack
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https://doi.org/10.11588/diglit.9752#0364

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land gebracht und üusgeübt. Der Dreizack Neptuns ist auch
das Zeichen des ersten Brunncngräbers an den Griechischen
Küsten; und der Amymonenbrunnen,

Quellen und Brunnen zur disciplina Etrusca gehörten. S. C r e u-
zer's Symbolik II, 9Z7. Eben darum möchte man aber auch aqui-
lices und aquileges, die eigenthümlich römische Benennung der Bruu-
nensucher, wohl noch genauer unterscheiden, als es selbst Creuzer
am ang. O. S. 943. gcthan bat. Jene, qui aquarn eliciunt, gehören
in die yorjrtiix, Jonglerie der alt - etrurischen Priesterweisheit, und
so spricht Varro in seiner Menippeischen Satire gegen die
AelrZ te, die gewöhnlich lZuinquatms citirt wird, von einem aquilcx
Tuscus. Die Stelle Hat uns Nonius erhalten 0. n. p.69. ed. Paris,
und sie ist daraus in die Fragmentensammlung des Varro gekommen
p. 505. ed. Eip. mit Popma's Anmerkung p. 3S0. Immer bleibt die
Nachricht, die wir dem Festus (v. Aqtiaeliciun,) verdanken p. 54. ed.
Dacier. sehr merkwürdig. Aquaelicium dicitur, cum aqua pluvia-
lis remediis quibusdam elicitur. Ohnstreitig geschah es durch Be-
schwörungsformeln, die de» Wolken beim Opferblut zugerufen wur-
den, und hatte mit der Hagelbeschwörung zu Clevnä, über welche Se-
neca spottet Quaest. Nat. IV, 6. die größte Aehnlichkeit. Denn das
ist es ja, was Tertullian sagen will, wenn er die abergläubische Völ-
lerei der Heiden mit dem christlichen Fasten vergleicht: Vos aquilicia
Iovi immolati», in Apolog. e. 40. p. 549- Haverc. mit Havetkamps
Bemerkung. Denn daß man mit dem Opferblute die Siegenwolken
herbeilocken wollte, geht aus dem Folgenden hervor: nubila de la-
quearibus expectatis, (wobei Tertullian Wohl a» die aus de» Dop-
peldecken in den Trikliuien herabregnende» Blumen und Salben
denkt). Diese Jonglerie findet sich, wie uns Reisebeschreiber mel-
den, »och heut zu Tage bei rohen Völkern. So fand der schottische
Missionar John Campbell bei seiner zweiten Reise zu den cafferschcn
Stammen vom Cap aus bei allen Butschuane-Völkerschaften den
festen Glauben an pine Art von Schamanen, die in ihrer Sprache
Regenmacher (^Rain - makers) hießen, deren Wesen und Gauke-
leien er ausführlich erzählt. Travels in South Africa or second
lourney in the interior of that Country (London 1322.) Vol. II-
p. 197—2ox. Völlig, auch in der Ableitung des Worts davon ver-
 
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