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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0009

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VII

Vorbericht.

den Knaben aus den Händen der Ino empfing , in einer
Höhle barg, und mit mystischen Spielen umringte; S. Non-
nus Dion. IX. ui. ff. und als er bei der Rhea auf den
Bergen erzogen wird, umtanzen Panen den Knaben auf
ihren Ziegenfüßen. S. ibid. IX. 201. ff. Wollte man
an den Bacchus Zagreus denken, so waren, nach Hime-
rius Or. IX. p. 560. auch um diesen Satyrn und Sile-
neu geschäftig. Die nährende Nymphe wäre dann die Nyssa
(nach Terpander beim Lydus de mensibus V. p. 82.
Nvacrav TETi^y^xEvai rov Alöwcrov rov hi A16$. xai
nep<7£<f>cwfs yevöfAEvov,) und die Schlange möchte ent-
weder für ein Symbol des Zeus gelten, der ihn in dieser
Gestalt mit der Persephone erzeugt hatte; oder, wie auch
der den Hasen zerfleischende Adler, für eine Andeutung des
Schicksals, das dem Knaben von den Titanen bevorstand.
(S. Zoega Bassirilievi Distr. XIV. p. 170.) gerade wie
beim Aeschyl. Agam. 112 —120. ein Adlerpaar bei ähn-
lichem Geschäfte, und die Schlange beim Homer II. ß.
308. ff. als Unheil drohend erscheint; in welchem Fall das
unter so drohenden Augurien doch in behaglicher Ruhe ge-
nießende Kind noch bedeutungsvoller wird. Ist aber diese
Deutung gegründet, wie wir glauben^ so möchte dann das
Anaglyphum mit einem zweiten verbunden gewesen seyn,
welches die Täuschung des Knaben und seine Ermordung (wie
bei Zoega am andern Orte) dargestellt habe. — Indem
wir diese Nachträge erwähnen, erlauben wir uns auch
zu der Abhandlung über die alten Münzen von Zankle
(Th. I. S. 198. ff.) aus unserem Vorrathe einen Anhang
hier beizufügen. Unter den Münzen von Meffana finden
sich welche, die auf der einen Seite den Kopf eines Löwen,
auf der andern den Kopf eines Stiers haben, ganz ähnlich
den Samischen (auch wns den Löwenkopf betrifft, denen
von Rhegium; ohne daß man doch deßhalb mit Eckhel D.
N. Tom. 1. p. 221. an eine politische Verbindung beider
Städte zu denken hätte); so daß kaum gezweifelt werden
kann, diese Münzen seien zu einer Zeit geschlagen worden,
wo die Samier im Besitz der Stadt waren. (S. Ebingen
 
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