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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0012

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Vorbericht.

vielbesprochnen Stelle beim Strabo XIV. p. 640. auf
Veranlassung einer neu versuchten Erklärung im Kunstblatt
1321. Nr. 53- von Fr. Jakobs erörtert. Aus Grün-
den der Sprache ist dargethan, daß keine der gegebnen Er-
läuterungen Statt finden könne, und daher nach Tho-
mas Tyrrwhitts schon im Jahr 1733 bekannt ge-
machter Verbesserung, Exoncc egya gelesen werden müsse.
Der Vf. hat hierbei übersehen, daß auch Hr. Staatsrath
Uh den im Museum der Alterthumswissenschaft 2. Theil
S. 397. f. dieselbe Verbesserung für richtig erklärt hat,
ihr aber noch dadurch aufzuhelfen sucht, daß er Exonoc-
beia (auch Exoncxhia geschrieben) epycc zu lesen ver-
schlägt (wie in Lucians Lexiphanes c. 12. Exondbeiov
%Yov), was zwar von einer Seite der gewöhnlichen Lesart
beim Strabo näher kömmt, von der andern aber auch weiter
von ihr entfernt liegt. Der Herausgeber der Amalthea
glaubte S. XXVII. durch die neue Erörterung die An-
sprüche des Skopas vollkommen festgestellt, und die schie-
fen, verzogenen, gekrümmten Werke des älteren Textes
auf immer beseitigt; aber so ungewiß ist alles auf dem
Boden der Wortkritik! Die crxohä egya haben an dem
Beurtheiler der Amalthea in den Wiener Jahrbüchern 2isten
Band S. ii2. wiederum einen Liebhaber und Vertheidi-
ger gefunden. Er gesteht zwar zu, daß die bisherigen
Erklärungsversuche untauglich und unhaltbar sind, findet
aber die Veränderung in axona zu kühn (?), und doch
nicht allen Anstand beseitigend. Exohov, meint er, be-
deute alles Oblique, und also auch das Oblique
der Anspielung, in so fern ein Gegenstand indirect
durch Beiwerk und dergleichen ausgedrückt werde. Tadel
könne das Wort allerdings dann auch bezeichnen; denn es
sei in der Kunst ein großer Fehler, eine Abweichung vom
vollendeten und reinen Styl, wenn etwas, das durch
richtige Hervorhebung des Wesens und seiner Natur gerade
und unzweideutig darzustellen ist, statt der vollendeten
Darstellung durch anspielendes Beiwerk mehr angedeutet
als dargestettt werde. Er meint daher, Strabo habe sagen
 
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