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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0016

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XIV

Vorbericht.

zuschreibt, *) auch in dem ithyphallischen Hermes-Cad-
milos keine Spur asiatischer Abstammung finden kann
und die ganze Heraklesfabel für rein allegorisch er-
klärt, in welcher wir von jeher unverkennbare Ueber-
reste phönizischer Handelsunternehmungen zu entdecken
gewohnt waren? Indeß wird es erlaubt seyn, we-
nigstens in den Theilen der Poseidonsfabel, die auf
eine frühere Verbindung griechischer Küstenländer mit
der afrikanischen Küste (Libyen) und die Einführung
des Rosses aus jenen Gegenden nach Böotien und Thessa-
lien sich beziehn, noch immer phönizische Einwirkung an-
zuerkennen. Und was den Poseidon, den Erössner und
Spender trinkbarer Brunnen und Quellen anbetrifft;
so ist und bleibt das siegreichste Argument für meine
Behauptung der Name Potidaö, Poseidon selbst, wel-
ches nichts anders als den Trankverleiher bezeich-

*) Prolegomenen zu einer wissenschaftlichen Mythologie

S. 150 — 155. Im Allgemeinen nur so viel. Würden nicht die
Zeugnisse Herodots zum Theil ein ganz anderes Ansehen gewinnen,
wenn die bekannte Hypothese daß die alle Spuren des phönizischen
Verkehrs möglichst vertilgenden Griechen auch unter den vieldeuti-
gen Pelasgern oft Phönizier verstanden hatten, etwas gälte? Und
kann nicht Samothrake zu verschiedenen Zeiten mit den Bewoh-
nern wechselnd, auch ganz verschiedene Stifter und Fortpflanzer
der anfangs nur für Seefahrer gestifteten Weihen gehabt haben?
— Wir erwarten jetzt von einem jungen Philologen in Halle eine
neue ausführliche Darstellung des Cabirendienstes und der samothra-
zischen Mysterien, wo denn auch die durchweg in Pelasger einge-
schmolznen Phönizier und die neueste Entwicklung des gelehrten
Verfassers der äschylischen Trilogie, oder des Prome-
theus, Professor Welckers, der die Kabiren von Käica ablei-
tend, sie im Ganzen zu Feuergöttern machte, ihre Stelle erhalten
dürften.
 
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