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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0023
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Vorbericht. xxi

ciennität unsers Herausgebers keinen Abbruch thun, da
bloß durch meine Säumniß die von ihm gegebene
Zeichnung und Erklärung verspätet worden ist. Des
deutschen Archäologen Commentar ist so erschöpfend,
daß der britische kaum etwas anderes oder ausführli-
cheres zu geben vermochte. Nur über den Styl schei-
nen beide nicht derselben Meinung zu seyn. Sehr
bestimmt bezeichnet der deutsche den hier herrschenden
Kunststyl als den ältesten auch dadurch, daß die darin
vorherrschende Einfalt und Ruhe sich auch noch in
einigen andern griechischen Basreliefs vorfinden, die der
ältesten Kunst zugehören, und daß erst in einer nach-
folgenden Periode jenes übermäßige Streben nach lei»
denschaftlichem Ausdruck, großer Bewegung und An-
gabe der Gelenke und Muskeln eingetreten sei, wor-
über er denn mit Heinrich Meyer, der sowohl Ln
seinen Anmerkungen zu Winckelmann als in seiner zu-
letzt erschienenen Kunstgeschichte jene Ueberreste der alten
Kunst mit dem gewaltigen Ausdruck und Muskelspiel
für den ältesten Kunststyl erklärt, und in derselben
Beziehung auch mit den Kunstepochen, die Friedrich
Thiersch Ln seiner ersten Vorlesung annimmt, sich
zu vernehmen haben wird. Ich gestehe, daß ich bis

mal zu setzen sey, hat anführen wollen. — Die ganze Vte Nummer
dieser unedued monuments ist der Sculptur gewidmet, da die vier
ersten sich mit Vasenbildern beschäftigten. Das seltsamste Denkmal
unter den hier mitgetheilten ist ein auf der Insel Melos gefunde-
nes Relief in Terra Cotta, wo aus dem enthaupteten Rumpf der
vom Neptun geschwängerten Meduse der junge Chrysaor emporsteigt,
eine ganz neue Vorstellung, wodurch ein Mittelglied zwischen der
geköpften Meduse und der bekannten Geburt des Pegasus uns vor-
geführt wird.
 
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