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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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I
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Roehden, Georg Heinrich: Ueber den Torso der Richmondischen Venus im brittischen Museum
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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0059

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angesehener Mahler in London, von Geburt ein Jtalianer.
Ob Cipriani das Werk in Rom selbst bei Ienkins gesehen
habe, oder ob es ihm bloß durch Beschreibung, und einen
schönen Gypsabguß, *) den er sich davon verschafft hatte,
und welcher sich noch in London befindet, bekannt geworden
sei, davon habe ich mich nicht vergewissern können. Soviel
ist unbezweifelt, daß Cipriani die höchste Bewunderung
für dieses Stück hegte, und es als eines der herrlichsten
Ueberbleibsel Veralten Kunst rühmte. Er zog es, so weit
als eine Vergleichung Statt finden konnte, der Mediceischen
Venus vor. **)

Seine Lobeserhebungen bewogen einen Herrn Lock (Wil-
liam Lock Esq. ***), der ein reicher, begüterter Mann und
ein großer Kunstliebhaber war, es an sich zu kaufen: und
auf diese Weise kam es nach England. Herr Lock ist langst
verstorben; aber ich habe einen seiner besonder» noch leben-
den Freunde, den Obersten Phillips ff) kennen gelernt,

*) Dieses Abgusses wirb unten besonders gedacht werden.

**) S. Baretti Guide through the Royal Academy 0. 15*
„Tn Cipriani’s opinion, and I lxeard him say it several times,
tlxis body is more beautiful tlian tliat of the Medicean Venus.“

***) Er hatte einen schönen Landsitz in der Grafschaft Surry,
Norbury Park genannt. Sein Wohnhaus in London war in Port-
man Square. Seine Kunstsammlung war nicht groß, enthielt aber
herrliche Stücke. Außer schätzbaren Marmorstücken, hatte er schöne
alte Bildwerke in gebrannter Erde (Terra Cotta). Auch besaß er
einige treffliche Eemahlde. Diese Schatze waren theils zu Nor-
bury Park, theils in dem Hause in Portman Square.

ff) Colonel Phillips diente vormals unter den Seesoldaten
(Marines), und begleitete als Befehlshaber dieser Truppen (Lieu-
tenant of Marines) den berühmten Weltumsegler Cook auf seiner
letzten Reise. Denn jedes königliche Schiff hat, nach Verhältniß
seiner Größe, eine gewisse Anzahl solcher Soldaten, die wie Land-
soldaten gerüstet und geübt sind, und auf dem Schiffe ähnliche
Dienste, z. B. als Schlldwachen, verrichten. Er war zugegen, wie
 
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