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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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II
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Müller, Karl Otfried: Ueber die Tripoden
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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0081

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o

gestellt ist; hier tragen Sphinxe/ die über dem Gestell des
Dreifußes zwischen den Ringen stehn, die obere Platte, ihre
Höhe verhält sich zu dem Ganzen, genau wie bei jenen
Ptolemaischen, wie i-6. *) Den Kranz denke man sich
um die obere Platte herumliegend, wie er öfter bei marmornen
Dreifüßen vorkommt. Wenn dies klar ist, so bleibt doch
ungewiß, wie weit wir diese Art der Combination anwenden
und ausdehnen dürfen. Der Rhetor Aristeides weihte als
Denkmal seiner Chorausrüstung dem Pergamenischen Zeus
Asklepios einen Dreifuß, der unter der rechten Hand des
Gottes stand. **) Dieser hatte drei gvldne Bilder, eins
an, (bei, auf) jedem Fuße, ***) das eine des Asklepios,
das andere der Hygieia, das dritte des Telesphoros. Hier
kann man sich diese noch recht wohl über den Füßen, aber
auch zwischen denselben gestellt denken. Das Urtheil darüber
hangt zusammen mit der Erklärung der Beschreibung des
Pausanias von den Dreifüßen zu Amyklä in Lakonien. Hier
standen Tripoden aus sehr verschiedenen Zeiten, Pausanias
unterscheidet die ältesten zehn, geweiht nach Beendigung des
Messenischen Kriegs; dann drei andre, die Gitiadas und
der Aeginet Kallon gearbeitet hatten; dann wieder andre,
welche nach der Schlacht von Aegospotamos dedicirt waren
und Arbeiten des Aristander und Polyklet enthielten, -j-)
Unter den letzten sowohl als denen von Gitiadas und Kallon
standen Bildsäulen von Göttinnen, und zwar unter jedem
Dreifuß eine. Diese kann man sich nicht anders als frei
unter der Mitte des Kessels zwischen den drei Füßen stehend

*) Nach Zoega Bassil. Tv.70. Minder genau ist die Zeich-
nung bei Winckelmann Mon, ined. tv.44. — Auf einem Capitoli-
nischen Dreifuß tragen Greife die obere Platte.

** ) Orat. socr. 4- p. 58g. ed. Paul. Steph.

***) äinövas jcpvsä? zpoov rpeis, p.iav naS' enasrov izoba.
f) Paus. 3. i8- §. Z. mit den Bemerkungen Aeginet. p. 101.
S ch o-^n Studien griech. Künstler S. 19Z. 198- besonders T hi er sch
über die Epochen, Abhandl. 2. Anm. 2S. 40. dessen Textconftitution
 
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