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Böttiger, Carl August [Editor]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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II
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Müller, Karl Otfried: Einige unedirte oder wenig bekannte Monumente des ältern oder hieratischen Styls
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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0090

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38

Classe von Kunstwerken auffallend überein. Die der sitzen-
den zunächst stehende Person hält einen Caduceus, der
aber nur dünn angegeben, und jetzt nur eben noch sicht-
bar ist; er hat die Form, die im ersten Bande dieser Zeit-
schrift als die eigentlich antike bezeichnet wurde. Auch die
dritte scheint einen Stab oder Speer gehalten zu haben, der
aber jetzt völlig verloschen ist.

Obgleich wir nun diese Figuren auch nach dem bloßen
Anblicke schon als einen Herrscher, einen Herold und einen
andern Diener erkennen würden: so werden sie uns doch
erst recht bedeutend durch die Bei sch rift NONMEMA-
lA. TAA0TBIO2. EüE (Mp.) Die Schrift ist ziem-
lich alt, obgleich gerade nicht die älteste, doch wage ich
daraus keine Bestimmung, da die Formen der Buchstaben
außer Athen sehr fluktuiret haben, ehe man eine bestimmte
Gestalt festsetzte. Am wichtigsten wäre es bestimmt zu wis-
sen, was von Dübois versichert wird, daß der vorletzte
Buchstab des ersten Namens ein Ick sei; jetzt ist der untere
Theil desselben ganz zerstört, doch gelingt es vielleicht durch
Betastung des Marmors und Untersuchung aller Unebenhei-
ten und Vertiefungen an der Stelle die Sache auszumitteln.
Dadurch würden wir doch so viel mit Gewißheit erfahren,
daß dies Basrelief in der Zeit verfertigt wurde, da Simor
nides der Keer, wenn wir der gewöhnlichen Annahme fol-
gen wollen, das Alphabet durch die langen Vokale vervoll-
ständigt, und diese vor allen die Ionische Samos, von wo
sie auch nach Athen kamen, angenommen hatte, (Samier
waren es ja auch, die unser Bildwerk arbeiteten,) was
doch erst in oder nach den Zeiten der Perserkriege geschehen
seyn kann. Soviel über die Schrift als solche. Für den
Gegenstand lehrt sie uns sehr deutlich, daß wir hier
den König der Könige Agamemnon mit zwei Begleitern, den
Herold Talrhybios und den Epeios dargcstellt sehen. Es
ist kaum zu zweifeln, daß diese Figuren nur einen Theil
einer größern symmetrisch angeordneten Composition bilde-
ten; ob auf der andern Seite Achill stand und der Könige
Zwist dargestellt war, oder ob Nestor, und der Könige
 
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