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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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II
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Müller, Karl Otfried: Einige unedirte oder wenig bekannte Monumente des ältern oder hieratischen Styls
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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0099
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46

als die Agonen zu denken veranlaßt, in deren einem dieser
Pentathlos siegte; obgleich eben so gut die Lykaa, die Ba-
sileia Lebadeias und Euböas oder andere Kampfspiele des
Zeus gemeint seyn könnten. Gegen die Olympien ist gleich
das einzuwenden, daß in diesen Agonen das Pentathlon der
Knaben gleich nach Olymp. 33, in welcher es angeordnet
wurde, wieder aufgehoben worden war; *) daher auch
Pindars Olympien wohl Knaben als Sieger im Stadion,
Faust - und Ringkampf, aber nicht im Pentathlon und Pan-
kration erwähnen, dagegen die Namen noähag TrevraSXovg
und TrayxpaTiaGTäs als Sieger feiern; wornach wir,
wenn wir eine genauere Bestimmung verlangen, Man-theos,
Aethos Sohn, dem Catalog der Nemeoniken zufügen könn-
ten. Sehr wohl würde damit übereinstimmen, daß nach Ken-
nedy * **) das Basrelief aus dem Peloponnes stammt. Doch
ist dann sehr auffallend, wenn wir diese Tafel als Anathem
im Tempel des Nemeischen Zeus aufgestellt denken, daß das
Vaterland des Siegers unerwähnt geblieben ist, welches
dem Dialekt nach (wenn die Inschrift nicht ganz jung ist)
Athen gewesen seyn muß; es konnte dieß wohl nur dann
statt haben, wenn das Denkmal eben da aufgestellt wurde,
und dann muß auch der Sieg da gewonnen seyn, da ein
Nemeischer gewiß ausdrücklich erwähnt seyn würde. Die
Athener aber feierten in dieser Zeit dem Zeus, so viel wir
wissen, nur ein Fest mit Agonen, ***) die Olympia oder
Olympieia, und in diesem also wird wohl Mantheos gesiegt
haben. Kennedy's Angabe, daß das Bildwerk aus dem
Peloponnes gekommen, darf uns nicht sehr beunruhigen,
denn sie kann sehr wohl aus der auch geäußerten Voraus-
setzung entstanden seyn, daß der Dargestellte ein Olympionike

* ) Paus. 5, 9, 1. Diese Argumentation hat auch Bimard de
la Bastie.

**) «. =0. P. XXVI.

***) Böckh Staatshauöh. II. S-253. und zu den Schol. Pin-
dar. 01. 7, 151. S. 130.
 
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