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sei. — Nun fragen wir zuletzt nach der Zeit: wor-
auf wir die Antwort erstens aus dem Kunststyl des Basre-
liefs , zweitens aus dem Palaographischen der Inschrift ent-
nehmen müssen. Der Styl scheint allerdings aus Zeiten vor
Phidias, aber ein Jeder weiß nunmehr schon, wie gern die
Alten in anathematischen, choragischen Tempel-Monumen-
ten durch alle Perioden ihrer Kunst mehr oder weniger von
dem strengen und steifen Styl der altern Kunst beibehielten
und nachahmten; und so werden wir auch hier urtheilen
müssen. Denn in der Inschrift ist zwar auch in den For-
men der Buchstaben L E A u, cu ein höheres Alterthum
affectirt, und EI für H/ scheint allerdings den Zeiten vor
Euklides Archontat anzugehören, aber der zweimalige Ge-
brauch des OT im Genitiv nöthigt unumgänglich bis über
Olymp, ioo hinunterzugehen, bis zu welcher Epoche in
Attischen Urkunden noch immer 0 für OT, namentlich in
den Endungen, herrschend gefunden wird. *)
) S. Böckh Staatshaushaltung II. S. 327.
sei. — Nun fragen wir zuletzt nach der Zeit: wor-
auf wir die Antwort erstens aus dem Kunststyl des Basre-
liefs , zweitens aus dem Palaographischen der Inschrift ent-
nehmen müssen. Der Styl scheint allerdings aus Zeiten vor
Phidias, aber ein Jeder weiß nunmehr schon, wie gern die
Alten in anathematischen, choragischen Tempel-Monumen-
ten durch alle Perioden ihrer Kunst mehr oder weniger von
dem strengen und steifen Styl der altern Kunst beibehielten
und nachahmten; und so werden wir auch hier urtheilen
müssen. Denn in der Inschrift ist zwar auch in den For-
men der Buchstaben L E A u, cu ein höheres Alterthum
affectirt, und EI für H/ scheint allerdings den Zeiten vor
Euklides Archontat anzugehören, aber der zweimalige Ge-
brauch des OT im Genitiv nöthigt unumgänglich bis über
Olymp, ioo hinunterzugehen, bis zu welcher Epoche in
Attischen Urkunden noch immer 0 für OT, namentlich in
den Endungen, herrschend gefunden wird. *)
) S. Böckh Staatshaushaltung II. S. 327.