Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

DOI Heft:
II
DOI Artikel:
Müller, Karl Otfried: Einige unedirte oder wenig bekannte Monumente des ältern oder hieratischen Styls
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0106

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
51

5) Die Trophäe oder wenigstens ein Thorax, den aber in
dem Pariser das Aplustre in der Hand der Viktoria zu
ersetzen scheint. 6) Der heilige Oelbaum, ekma -rray'xv-
(pog auf dem brittischen Rel. 7) Das Rad am Pfeiler als
Symbol der Göttin, die den Erechtheus die Kunst Vier-
gespanne zu lenken gelehrt. — *) Wie sicher eine Erklä-
rung steht, aus der sich so die Bedeutung jeder Einzelheit
Nachweisen, und die Composition in ihren verschiedenen Va-
riationen gleichsam auflösen läßt: braucht kaum gesagt zu
werden.

Aber die Zeit wird sich schwerlich aus dem Styl bestim-
men lassen, obgleich darin die drei Denkmähler unter einan-
der abweichen, und scheinbar verschiednen Kunstepochen an-
gehören. Andre Indicationen aber haben wir nur bei dem
Relief im brittischen Museum, nämlich die Inschrift, die
eine große Anzahl Namen im Dativ aufzählt, und zwar mit
Beifügung der Vaterstädte. Es sind dies ein Alipherner,
Kaphyer, Tegeat, Trözenier, Lebadeer, Larymnäer, zwei Del-
pher, zwei Elateer, ein Abäer, Opuntier, Skarpheer, Echinäer,
Pharsalier, Skotussäer, Aegeat, zwei Metropoliten, ein
Phalannäer, zwei Chalkedonier, zwei oder drei Byzantier.
Es muß sich geschichtlich Nachweisen lassen, wann diese Städte
mit Athen zur Ausführung eines kriegerischen Unternehmens
— denn auf ein solches weis't doch offenbar die Trophäe
des Bildwerks — verbunden waren, obgleich die Ausmit-
telung vielleicht weitläuftige Vorarbeiten und Nebenunter-
ssuchungen erfordern wird, wenn nicht irgend ein glücklicher
Blick diese ersparen sollte. Auffallend sind die Delpher, die
sonst nur an heiligen Kriegen Theil nahmen, dabei, und
der Aegeat unter Bürgern von freien Städten, da doch
Aegä den Makedoniern angehörte. Wahrscheinlich stammt
die Inschrift aus ziemlich später Zeit, nicht lange vor dem ttnter-

*) Meursii de regg. Atheniens. II, i. p, 6zi.
 
Annotationen