Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

DOI Heft:
III
DOI Artikel:
Brøndsted, Peter Oluf: Ueber die Inschrift des Olympischen Helms
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0117

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
6 2

Ich sage dieses keinesweges, um einer früheren unrichti-
gen Deutung der dritten Zeile der Inschrift irgend eine
Stütze bereiten zu wollen, sondern nur lediglich, um mein
gesundes Gehirn gegen ganz sonderbare Zumuthungen eini-
germaaßen sicher zu stellen. Denn was längst abgeschiedene
Schriftsteller sich alles von Auslegern (8i dis placet) müs-
sen gefallen lassen, hier und in Deutschland und allerwarts
— das wissen wir zwar leider nur zu wohl; daß sich aber
Jemand noch bei lebendigem Leibe, aus dem Gebiet der
gesunden Vernunft, in die Wüste des Unsinns geduldig
sollte hinüber schieben lassen, wäre doch wohl Etwas zu
viel verlangt. Wenn auch die Keckheit zu einer activen Un-
ternehmung dieser Art Manchem nicht abgeht, so gebricht
es doch sehr Vielen an der zum passiven 1ai856r - faire
gehörigen Gutmüthigkeit. Mir geht dieselbe, offenherzig
gesprochen, ganz ab; und ich gebe dem Hrn Sillig sein
Raisonnement von dem „Denkmal zweier Siege," und von
„zwei Inschriften auf demselben Werke, die ganz widerspre-
chende Dinge sagten," ganz heil und unbenützt, wie es
mir Amalthea die Ziege gebracht hat, (2ter Band, pag.
232.) wieder zurück; ich kann es wahrlich nicht brauchen,
viel weniger noch als vor Zeiten Telemachos die Pferde des
Menelaos auf seiner Felseninfel brauchen konnte; denn auf
Ithaca kann man doch, was ich aus Erfahrung weiß, nicht
nur fast überall herumreiten, sondern auch zur Noth kut-
schieren und fahren; das Silligsche XEifiykiov will sich
aber zu meinen kleinen Habseligkeiten ganz und gar nicht
passen; auch habe ich niemals so Etwas träumen, viel we-
niger meinen, sagen oder schreiben können. Meine frühere
Meinung ging ja nur dahin: daß Hieron sich vielleicht ent-
schlossen hätte, wegen des etwa gleichzeitigen Siegs, seine
braven Krieger vor Kumä, auf dem Olympischen Weihge-
schenk als Mitgeber mit ihm selbst ehrenthalber nennen zu
lassen. So steht es auch ganz klar und deutlich in meiner
kleinen Italiänischen Schrift pag. 27.

„dopo queste combinazioni non mi pare troppo
ardito 1' immaginarsi che i comandan tidelle navi
 
Annotationen