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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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IV
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Klenze, Leo von: Versuch einer Darstellung der technischen und architektonischen Vereine und ihrer Wirksamkeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0139

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aber von technischen Stämmen und Vereinen begleitet wa-
ren, welche ihnen bey den neuen Niederlassungen dienten,
unterliegt keinem Zweifel, und wird durch die Identität der
Architekturen erwiesen, welche wir auf dem Wege, den jene
alten Kolonien nahmen, je naher dem ersten Verknüpfungs-
Punkte mit dem Mutterlande, je auffallender begründet sehen.
Wie könnte dieses aber bei der großen Absonderung indi-
scher Kasten anders als durch Kolonisten, die die Regeln der
Kunst kannten und bewahrten, erklärt werden? gewiß übten
weder Priester noch Krieger diese aus, und gewiß bildeten
die abhängigen Süders niemals selbstständige Auswanderun-
gen. Jene Identität der Architekturen des Mutterlandes
und seiner ältesten Pfianzstädte im Einzelnen nachzuweisen, ist
hier der Ort nicht, und wir begnügen uns im Allgemeinen
den ganz troglvdytischen Charakter Nubischer Monumente
anzudeuten, welcher sich den Nil hinabwärts immer mehr
verliert, indem zuerst wie in Derri, Abußembul und Hir-
scheh troglodytische Tempel in wahrem Sinne Vorkommen,
dann in Kalapscheh, Dekkeh und Amadon derselbe Typus
gleichsam aus dem Inneren der Erde sich zu Tage fördert
und endlich in Theben, Kom-Arbos, und Edfu schon größ-
tentheils von den Spuren seiner Abstammung befreiet, zur
freyen eigenthümlichen Bildung sich gestaltet. Eben so ist
die Grottenbaukunst im alten Assyrien oder Persien fast mit
der indischen identisch I3 *), jedoch scheint es, daß jene Krie-
gerstämme mehr die Technik über der Erde ausübten, und
die Stufenpyramide zeigt sich hier als Hauptform, welche in
Städten, Festungen und Grabmälern vorherrscht. Wir
führen davon nur die siebenfach sillssübereinander erhebenden
Mauern von Eckbatana die babylonischen Tempel I5),

13) Viele Beispiele zeugen davon, siehe Hoeck veter. Pers.
Monura. die Kosische Grotte des Grösster bei Porpllyr. de Antr.
Nymph. erwähnt rc.

14 ) Hoeck p. 144 —155. Herodot I. 93.

15) Herodot I, c. igr.
 
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