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Böttiger, Carl August [Editor]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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V
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Toelken, Ernst Heinrich: Apelles und Antiphilus
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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0180

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125

Meister der Grazien, ohne Nebenbuhler in der Geschichte,
und sein Name wurde sogar, der Kunst, die er ausübte,
gleichbedeutend: ars Apellea ist die Malerei selbst.

Unwahrscheinlich ist es dabei durchaus nicht, daß häufig
die großen Meister und Schulhäupter in jenen drei Städten,
die gleichsam die Mittelpunkte der griechischen Kunst waren,
in Athen, Sicyon und Ephesus, auch wirklich das Bürger-
recht mögen erhalten haben. Suidas versichert dies von
dem Thasier Polygnot zu Athen, und ausdrücklich auch von
Apelles zu Ephesus; er habe Sdaei, durch Adoption dieser
Stadt angehört. Grundes genug in doppelter Beziehung
ihn einen Ephesier zu nennen, ohne daß er nothwendig auch
dort hatte geboren seyn müssen.

Woher aber einen Coer? — Kein Grieche nennt ihn so!
Strabo, der bei jedem Ort der berühmten Männer zu geden-
ken pflegt, die ihm angehören, erwähnt zu Ephesus den
Apelles, nicht zu Cos; 4°) wohl aber auf letzterer Insel
seine Werke. Im Coischen Tempel des Aesculap befanden
sich die höchsten Meisterstücke seiner Kunst. Unter ihnen der
schon erwähnte Antigonus zu Pferde, und das noch berühm-
tere Werk, die Geburt der Liebesgöttin, die neugeschaffen
aus dem Meere auftaucht. Diese Venus Anadyo-
mene galt für ein Wunder der Welt, und hieß ihres Ruh-
mes wegen schlechthin die Coisch e. Augustus versetzte sie
nach Rom in das Heiligthum des vergötterten Cäsar, als
die Stammmutter des Iulischen Geschlechts (Venus Gene-
trix), 41) und gestand dafür, wie es hieß, der Insel Cos
eine Abgabenermäßigung von 100 Talent zu, ein Betrag
von iZo,oOo Thalern. Dem Gemälde aber blieb der alte
Beiname, der bei minder Unterrichteten von dem Werk auf
den Meister leicht übergehen konnte. Ovid hat die Zeilen: 40 41

40) 3trabo 1. XIV. c. 2.

41) Plinius H. N. 1, XXXV. 036. 15.
 
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