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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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VI
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Böttiger, Carl August: Afrikanische Antilopen auf alten Denkmälern
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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0250

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194

aber eher an die Pfrieme, subula, und nannte sie also
Pfriemen, und das will ja eben Pliniuö mit den so wunder-
bar mißverstandenen Worten: ex argumento dictis,
d. h., die wegen der Aehnlichkeit mit der subula der Schu-
ster subulones heißen. Das aber war zu schlicht und ein-
fach für die gelehrten Erklärer des Plinius. Die alten
Glossarien übersetzen sublo durch oryx. Daher erklärt nun
Saumaise in den Exereitationen p. 158* geradezu die
Subulonen für ein solches africanisches Thier, und verwirft
die natürlichste Erklärung, weil ja die Pfrieme viel spitziger
sei, als der Ansatz der jungen Hirsche. Ei, ei! ruft ker«
Hardouin in seinen Emendationen n. 63. wußte der denn
nicht, daß der Oryx von Aristoteles und Plinius zu den
Einhörnern, Monoceroten, 7) gerechnet wurde? Darin
mag der so gern widersprechende Jesuit recht haben. Mein
verehrter Freund, Hr. Prof. Lichtenstein, wird uns schon
sagen, was wir von diesem gätuli scheu Oryx D (luven.

7) Alles hieher gehörige giebt schon Camus notes sur l’hi-
stoire d’Aristote p, 5gz. Schneider halt indeß das Thier doch
für eine Antilope. Die Bembinische Jsistafel zeigt uns sogleich in
der ersten Reihe (bei Pignori da mensa Isiaca p. 15. fig. B.)
den Horus mit einem Oryxhorn dem Oryx opfernd. Denn daß es
der Oryx ist, laßt sich nicht zweifeln. S. Jablonski Iiuerpra-
talio tavulas Isiacas in den Opusculis Vol. II. p. 235. seqq. wo
ihm aber die entscheidende Stelle aus den Scholien des Theon zum
Aratus p. 22. entging, wo durch eine unleugbare Verbesserung jetzt
aus der Wachtel (op^i-L) eine Antilope (opvi.) geworden ist. S.
Creuzer's Symbolik Th. I. S. 363, neue Ausg. Dasselbe Ga-
zellenopfer kommt auch in den Tempelbildern in der großen Os-
scriprion äs l’Egypte vor. Hier ist nun aber im Bilde deutlich
ein gemsenartiges Thier mit zwei fast gerad ausgehenden langen,
spitzen Hörnern zu schauen, und dadurch wohl bewiesen, daß we-
nigstens nicht überall, wo die Alten den Oryx erwähnen, von einem
Einhorn die Rede seyn kann.

8) Der Oryx, der einst unter den Kaisern im Amphitheater
 
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