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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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VI
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Meyer, Heinrich: Fortsetzung der Bemerkungen über antike Denkmale von Marmor und Erz in der florentinischen Gallerie, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0262

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206

Bildniß zu halten. Dieses Denkmal erhalt auch durch den
Umstand größer« Werth, daß es den sehr wohl erhaltenen
darf beigezahlt werden, indem nur die beiden Vorderarme
und das Gewand, welches die Figur in der linken Hand
halt, neue Arbeiten sind, außerdem ist im Gesicht noch die
Nasenspitze ergänzt und die Oberlippe etwas beschädigt.

Den andern Ringer betreffend, Taf. CXXIX. abge-
bildet, findet sich folgendes ausgezeichnet. Ein Jüngling,
stehend, ganz nackt, in den Händen einen Krug haltend,
wird Achilles genannt, scheint aber eher dem herkulischen
Gramm anzugehören, das Gesicht und vornehmlich die
Stirne tragen ganz diesen Charakter, so widersprechen ihm
auch die Glieder nicht; im Ganzen ist das Werk von sehr
verdienstlicher hochzuschätzender Kunstbeschaffenheit. Beide
Vorderarme samt dem Krug sind Restauration, desgleichen
die Nase.

Taf. CXXX. Marmorne Statue des Merkurius, ste-
hend , an einen Baumstamm gelehnt, das eine Bein über
das andere geschlagen; ein bekanntes und geachtetes Werk.
Der Kopf ist sehr schön, dem Charakter des Merkurius
gemäß, fein und zart. An der ganzen Figur haben die
Formen ungemein viel Fließendes und Zierliches, doch
ungeachtet solcher großen Verdienste geben die Umrisse der
Augen, wie auch andere Merkmale der Behandlung zu
erkennen, daß diese Statue keine eigentlich griechische Ar-
beit äst, sondern zur Zeit der römischen Kaiser irgend
einem griechischen Originale des weichen gefälligen Styls,
vielleicht gar einem bronzenen nachgebildet worden. Zwar
ist dieses Monument in mehrere Stücke zerbrochen und
zusammengefügt, indessen fielen uns als eigentlich neue Zu-
thaten nur die beiden Vorderarme nebst den Händen auf,
und ferner, Ausbesserungen am rechten Fuß. Der Erklä-
rer aber dießmal vollständiger als unsere Erinnerungsblät-
ter, zeigt noch andere Restaurationen an; nehmlich, ein
Stückchen (Pezzetto) vom linken Knie und Schenkel,
und ein großer Theil des Hütchens.
 
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