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Böttiger, Carl August [Editor]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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VII
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Müller, Karl Otfried: Nachrichten über einige Antiken-Sammlungen in England: (Aus den Tagebüchern des Prof. Ottfr. Müller in Göttingen)
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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0304

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248

Die Arbeit ist mittelmäßig. Eine andre Tafel mit Haut-
relief ist interessant als ein sehr vollständiges und ausführ-
liches Ehren denk mal für einen Musiker oder
Poeten; die angeführte Kupfertafel der Raccolta beweist,
daß sie auch aus Cavaceppi's Ergänzungswerkstatt hervorge-
gangen ist, und erlaubt uns hier mehr eine Erklärung als
Beschreibung des Ganzen zu geben. In der Mitte steht
der Geehrte selbst in eine Toga gekleidet und in der Lin-
ken ein Saiten-Instrument von einer länglichen Form hal-
tend , vor ihm steht Pallas einen Lorbeerzweig tragend,
mit dem sie ihn ohne Zweifel bekränzen will. Hinter die-
ser folgen, dem Beschauer zur rechten, eine Figur im
Musencostüm mit der Kithar in der Linken, zu Füßen ein
Gefäß, das mir ein Dreifuß zu seyn schien; ich glaube,
daß der Künstler einen Apollon Musagetes wollte. Weiter
schaut aus dem Hintergründe ein jugendlicher Kopf her-
vor, in dem ich den Errichter des Denkmals vermuthe.
Dann folgen vier Musen, die erste in breiter, gerader
Stellung mit einer großen Kithar, Terpsichore, die andre
(die ich auf Cavaceppi's Kupfertafel vermisse) sich vorn
anlehnend und aufstützend, wie sonst Polyhymnia, dann
Urania mit der Kugel und Kalliope auf Wachstäfelchen
schreibend. Nach der andern Seite steht auf diesem sehr
symmetrisch angeordneten Relief, hinter dem Poeten, Hermes,
der sein Gesicht einer Muse zuwendet und den rechten
Fuß auf dieselbe Erhöhung mit ihr setzt. Dieser höher
gestellte Fuß bezeichnet sonst die Melpomene, wozu auch
die neben ihr auf einen Pfeiler gestellte Kithar, noch mehr
die Maske zu Füßen paßt, die indeß auch zwischen der
Urania und Kalliope liegt. Dagegen ist nicht zu zweifeln,
daß auch die unmittelbar dabeistehende Muse eine Mel-
pomene vorstellen soll; die Attribute, Fackel, Keule und
eine Maske mit dem tragischen Onkos jn der Hand reden
hier deutlicher. Auch folgt unmittelbar Thalia mit Maske
und Pedum, in schreitender Bewegung. Dann kommt
Euterpe die Doppelflöte führend, zuletzt aber wieder Poly-
hymnia, die man an der ruhigen Stellung und den in
 
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