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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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VII
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Müller, Karl Otfried: Nachrichten über einige Antiken-Sammlungen in England: (Aus den Tagebüchern des Prof. Ottfr. Müller in Göttingen)
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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0307

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251

schönen Umrissen. Daneben steht die Statue einer Frau
mit reicher und geschmackvoller Draperie, deren Anlage
mit der Matrone aus Herculanum im Museum zu Dres-
den große Aehnlichkeit hat. Nur liegt an der zu Pet-
worth der rechte Arm dem Körper an und ist ganz in
Gewand gewickelt, der linke dagegen ist zum Theil frei
und zieht einen Zipfel des Gewands gegen die Schulter
nach derselben Seite. Der sogenannte Philosoph aus
Pallast Barberini, No. i. bei Dallaway, ist eine Statue
aus Römischer Zeit; das Obergewand zieht sich in langen
scharfgezognen und ununterbrochnen Falten von der einen
Schulter nach dem rechten Kniee herüber, und ist von
ziemlich roher Arbeit. Der Kopf ist aufgesetzt, und nach
der Arbeit zu urtheilen aus der Zeit der Antonine. Besser
ist die eben daher gekommene Porträtstatue eines altern
Mannes, in bequem hingelehnter Stellung, die Dallaway
unter No. 2. verzeichnet. Der Kopf schien mir dazu zu gehören.
Der Ganymed mit dem Adler ist aus Cavaceppi's Restaura-
Lionswerkstatte hervorgegangen, und Racc. I, iz. abge-
bildet. Ergänzt ist der rechte Arm des Ganymed und
der Rücken des Adlers, eben so der Kopf des Jünglings,
dem Cavaceppi mit richtigem Sinne die weichen, indolen-
ten Züge und die vollen dichten Locken, die alten Phry-
gifchen Gestalten gemein sind, gegeben hat. Die Statue
d’une Imperatrice en Ceres No. 24. ist über Menschen-
größe; eine Demeter ist sie blos durch Restauration ge-
worden; doch wollte auch der alte Künstler in ihr ein
Portrat idealisiren. Die Haare sind auf eine überaus
zierliche Weise angeordnet, über der Stirn unter dem
Diadem liegt eine Reihe runder gebohrter Löckchen, am
Halse herab lange drahtförmige Locken. Die Bekleidung
besteht aus einem linnenen, sehr fein gearbeiteten Chiton,
der sich in ziemlich geraden senkrechten dünnen Falten an
den Leib legt, das Obergewand ist um den Unterleib und
die Beine geschlagen. Sie steht bei Cavaceppi 1. I, 12.
unter dem Namen einer Agrippina. Die Statue der
Hera ist in Hinsicht der Draperie vorzüglich zu nenven,
 
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