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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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VII
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Müller, Karl Otfried: Nachrichten über einige Antiken-Sammlungen in England: (Aus den Tagebüchern des Prof. Ottfr. Müller in Göttingen)
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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0312
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256

Pan und Olympos kommt ganz mit der Florentini-
schen (Reale Gail, di Firenze Serie 4* n. 72. 73.)
überein. Fügen wir noch die Statue eines Togatus
hinzu, in deren Bekleidung auch manches Bemerkenswerthe
ist, und einer kleineren Figur in einer Toga mit
aufgesetztem Knabenkopf, fo haben wir, glaub' ich, alle
Statuen dieser-Sammlung aufgezählt. Unter den zahlrei-
cheren Büsten und Köpfen wollen wir dagegen nur einige
der merkwürdigsten ausheben. Eine Doppelbüste ist der des
Brittischen Museums (Third Room No. 17.) sehr ähnlich,
die den Namen des Liber und der Libera trägt. Der
sehr vortreffliche Kopf einer bejahrten Römischen
Matrone, voll Leben und Ausdruck, und von meister-
hafter Arbeit, obgleich der Kopfputz zu beweisen scheint,
daß er erst in den Zeiten der Antonine gearbeitet wurde, ist
durch die Specimens PI. 72. und 73. schon bekannt ge-
macht. Eine colossale Büste einer Heroine verdient alle
Aufmerksamkeit. Die großartigen Züge deuten so viel Kraft
an, als die weibliche Natur verträgt, ohne über die Gränze
zu streifen. Das Haar liegt längs der Stirn gestrichen,
die einzelnen Parthieen sind nach älterer Kunstweife durch
tiefe Furchen gesondert; weiter unten fällt es in langen
Lockenfiechten am Halse hinab. Das Gewand, welches die
Brust bekleidet, ist auf beiden Schultern durch große Span-
gen befestigt. Von einer Römischen Büste eines Kindes
beweisen schon die eingegrabnen Augenbraunen und die ma-
gere Arbeit der Haare, daß sie aus den Jahrhunderten nach
den Antoninen stammt; sie wird aber interessant durch das
eigne breite und aus mehrern Lagen Tuch oder Leder beste-
hende Band, welches aus dem Sinus nach der linken Schul-
ter herum läuft und aus dem ein andres nach unten her-
vorfällt. Dieses Band findet sich bei einer ziemlichen An-
zahl von Statuen, ohne daß es bis jetzt auf eine völlig
befriedigende Weise erklärt worden ist. Mir wurde es
zuerst merkwürdig bei einer Statue in Dresden; Zimmer 8.
n. 1. S. 319. in Wackers und Lipsius Beschreibung, bei
Le Plat Tab. II., von der, so viel auch daran Ergänzung
 
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