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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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VII
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Böttiger, Carl August: Glaux muoktonos, das Käuzchen, der Mäusetödter: eine Zugabe
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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0323

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reimt, oder unwahrscheinlich erscheinen, wenn wir die ganze
Gestaltung des Käuzchens, wovon wir hier die Abbildung
geben, auf jenen alten Urkauz, wie ihn Phidias seiner Burg-
göttin zugesellt, zurückführten.

stomus, wo er sich selbst mit dem Minervenkäuzchen vergleicht, um
welches sich die andern Vögel bewundernd und seine 'weisen Sprüche
anhörend, versammeln, daß nicht nur dieser Vogel um seiner Weisheit
willen der weisesten Göttin Liebling gewesen, sondern daß auch
Phidias mit Zustimmung der Athenienser ihn neben der Göttin auf-
stellte, 7r/s <i>£ibiov 7£j:vr\s itap’ USijvai'ois stvjcev (1/
ovn ä7ra£,iQa$avTos avrijv ßvynaSibp-bsai 7r] Sech, ßvvbonovv
Top br/ficp. Orat. XII. p.'ig5. X. edit. Morell. Dasselbe wissen wir
durch die Glosse des Hesychius T. I. c. 834- TXavi. iv iröTuu-
tclis ä'XySeiais yäp ai>inti7o vko &eibiov (so verbessert schon
Meursius) iv ry anpo7c6\Ei. vergl. Meursius Collectaneen in der
Oeeiopia c. XX. p. 56. Ouatremere de Ouincy hätte also
in seinem Versuch, uns diese Minerva Chryselephantine in der
Burg restaurirt zu geben im lupirer Olympien pi. vni. statt der
Sphinx zu den Füßen, die offenbar aus einem Mißverstand des
Plinius hieher gekommen ist, wie Ouatremere selbst zuzugeben
scheint p. 242., die Eule dem heiligen Burgdrachen gegenüber auf-
stellen sollen. Es hat übrigens^ gewiß auch Statuen und Bilder
genug im Alterthum gegeben, wo die Göttin ihren Lieblingsvogel
selbst -auf der Hand trägt, wie dieß auf einem antiken Vasengemälde
in Tischbeines Engravings T. III. pl. 53. wirklich der Fall ist.
Eine der sonderbarsten Vorstellungen findet sich unter den kleinen
Bronzen im Florentinischen Museum in der noch nicht beendigten
Reals Oalleria di Eirenre, Lerie IV. tav. i/,i. wobei über Zannoni
eine Erklärung zu geben gänzlich unterlassen hat. Sie gehört offen-
bar in jene spätere Zeit, wo der Isisdienst pantheistisch mit dem
Dienst der alten Olympier zusammenfloß. Bekanntlich hat man
eine Menge Vorstellungen, in welchen die Altmutter Isis den Balg
einer numidischen Henne, als wär' es eine Perücke, auf dem in
Lotosglöckchen gedrehten Hauptschmuck sitzen hat. Die ägyptische
Sait oder Neith, die griechische Athene, die Isis sind Eins, sagt
die damals in mystischer Auslegung zusammenschmelzende Symbolik.
 
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