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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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VII
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Böttiger, Carl August: Glaux muoktonos, das Käuzchen, der Mäusetödter: eine Zugabe
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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0327

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um die Maus der hohen Jungfrau auf der Burg stets ver-
haßt gewesen ist.

Erstlich: die Näscherin leckt züngelnd das Del, die Gabe
Minervens durch den Oelbaum, den fetten Nahrungsstoff
der Beleuchtung, aus den Studierlampen sowohl wie aus
den heiligen Tempellampen, 8) und muß schon insofern als
eine Tempelräuberin bestraft werden. — Mag immerhin
der dem Homer zugeschriebene Froschmäusler, die Batracho-
myomachie, als Travestirung der Ilias einer spätern Zeit noch
dazu gehören und durch manches eingeschvbene Flickwerk ent-
stellt seyn, es ist doch gewiß ein sehr altes Gedicht, 9) und nicht
erst von römischen Dichtern, wie vom Statius und Martial,
für Homerisch gehalten worden. In diesem sind nun, wie be-
kannt, die Mause als der Minerva verhaßt, schon früh sehr
anrüchtig geworden. Zeus fragt im Götterrath die Pallas,
ob sie den hartbedrängten Mäusen nicht zu Hilfe kommen
wolle, den Tanz - und Schmauslustigen Besuchern ihres
Tempels? Da erwiedert die Göttin (v. 131 ff.):

Nie werd' ich, o Vater, den hartumdrangeten Mausen
Hilfreich kommen; sie haben mir stets viel Böses erwiesen,
Blumengewinde verletzt und die Lampen, wegen des Oeles.

8) Wohin ja wohl vor allen auch der M^vos asßzsros im
alten Tempel der Polias auf der Burg gehörte, bei Pausan. I. 26.
7., wovon die Stellen schon Meurstus in seiner Cecropia c. 21.
p. 58 ff« sammelte, ein Abzeichen des heiligen Feuers, das ursprüng-
lich in allen Tempeln und Prytaneen brannte, nicht aber zur Er-
hellung des Dunkels, wie Dttfr. Müller 6s Minerva Poliade
p. 25. es deutet. Vergl. Welcker's Aesch. Trilogie S.303.

y) Huius carminis auctor, si non Homerus, utique vetu-
stissimus urtheilt der große Hemsterhuys zum Thomas Magister
8. V. aniSTTjs p. 26. ed. Bern. Und so ist es auch gewiß mit dem,
was wirklich daran acht ist.

io) ^7Efip.aTa ßXäizrovTEs 3iai 'Kvpvovs zivtn' ihaiov.
Daß hier wirklich eine Oellampe, keine Fackel, wie Borheck sich ein-
bildet und unsere Lexikographen z. B. Riemer, behaupten, zu ver-
stehen sep, sagen die excerpirten und nun auch die ausführlichen
 
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