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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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VII
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Sillig, Julius: Beiträge zu einer kritischen Geschichte der griechischen Künstler: mit besonderer Berücksichtigung der in der Königlichen Bibliothek in Paris befindlichen Handschriften der Naturgeschichte des Plinius
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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0348

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citharam in eodem templo tenet, Timarchides fecit.
Intra Octaviae vero porticus, in aede Junonis, ipsam
Deam Dionysius, et Polycles aliam: Venerem eodem
loco Philiscus: cetera signa Praxiteles. Timarchidis
filii Jovem, qui est in proxima aede, fecerunt. “
So werden diese Worte seit Harduin und Brotier richtig ge-
lesen, und dieselbe Lesart und Interpunktion bestätigen, ab-
gerechnet einige Verschiedenheiten, die uns jetzt nichts ange-
hen, alle von Harduin und mir selbst verglichnen Hand-
schriften. Man kann nun fragen, wie uns aus diesen ganz
klaren und keiner Mißdeutung fähigen Worten Winckel-
mann (Werke VI. 79«), Heyne (Opusc. Acad. V.
p. 389*)t und nach ihm Meyer (Geschichte der bildenden
Kunst I. 98. vergl. zu Winckelmann VI. 2, 136.) Nachrich-
ten mittheilen konnten, von denen nicht das geringste im
Plinius erwähnt wird. Zur Antwort diene, daß diese
Männer die Lesart der Vor-Harduinischen Ausgaben berück-
sichtigt haben, welche die Worte Dionysius et Polycles
etwas weiter unten wiederholen, wodurch die ganze Stelle
folgende Gestalt erhält: cetera signa Praxiteles. Item
Polycles et Dionysius, Timarchidis filii etc^ Nun
fehlen aber eben diese vier Worte an der zweiten Stelle in
allen von Harduin und mir selbst verglichnen Handschriften,
und es ist kein Zweifel, daß wir hier ein in einer neuen Aus-
gabe des Plinius zu tilgendes Glossem vor uns haben; und
es erklärt sich jetzt vollkommen, wie Winckelmann a. a. O.
den Polykles zum Bruder des Dionysius, Heyne und Meyer
den Timarchides zum Vater beider Künstler machen konnten,
und die Worte Meyers (Geschichte der bildenden Kunst I.
98*) „Polykles, der mit einem später» Bild-
hauer gleiches Namens nicht zu verwechseln
ist, war des eben gedachten Timarchides Sohn,
hatte aber die Kunst nicht vom Vater erlernt,
sondern vom Stadieus, einem vermuthlich
noch bessern, und damals berühmter» Mei-
ster,^ dürften nun einige Einschränkungen erleiden. Pli-
nius erwähnt demnach in jener Stelle Söhne des Timarchi-
 
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