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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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VII
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Sillig, Julius: Beiträge zu einer kritischen Geschichte der griechischen Künstler: mit besonderer Berücksichtigung der in der Königlichen Bibliothek in Paris befindlichen Handschriften der Naturgeschichte des Plinius
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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0350

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293

von Atheniensis zu nehmen. Diese Muthmaßung, die schon
an und für sich nicht ganz unwahrscheinlich ist, erhält noch
dadurch einige Bestätigung, daß Plinius, wie wir eben
sahen, denselben Fehler mehrmals begangen hat. Es sey
mir nun noch erlaubt, zum Schluß dieser durch den Gegen-
stand sehr verwickelten Untersuchung, die von mir gefunde-
nen Ergebnisse in einfachen Säßen darzulegen, alles das
ausscheidend, was frühere Archäologen aus jener interpolir-
ten Stelle geschlossen und gefolgert haben.

01. 102. blüht der ältere Po ly kles, Zeitgenosse
des Cephissodotus, Leochares, Hypatodorus. Wir wissen
von ihm, seinem Vaterlande, Werken u. s. w. nichts; doch
kann es seyn, daß die von Pausanias zweimal erwähnten
Söhne des Polykles diesem angehören; eben so viel Grund
aber haben wir anzunehmen, daß sie von dem jünger»
Polykles abstammten. Dieser blüht 01. iZZ. mit An-
theus, Callistratus u. a. ist aus Athen gebürtig, (Plimus
nach unserer Erklärung; Pausanias VI. 4, 3.) Schüler
des Stadieus, bildet den Amyntas, Sohn des Hellanikus
aus Ephesus, einen Knaben, der zu Olympia im Pankra-
tium gesiegt hatte, und ist der Schöpfer des Hermaphrodit
tencyklus (Polycles Hermaphroditum nobilem fecit.
Plin. XXXIV. 19. pag. 92. ed. Brot.) der einer früher»
Zeit nicht angehören kann. Demselben Polykles ist wahr-
scheinlich auch die Bildsäule der Juno zuzuschreiben, die in
dem von der Säulenhalle der Oktavia eingeschlossenen Tem-
pel stand. Plin. XXXVI. 5. s. 4. nr. 10.)

Indem ich diese Stelle, die ich schon oben im Zusam-
menhänge gegeben und mit den auf sie bezüglichen verglichen
habe, hier wieder erwähne, scheint mir der Ort nicht un-
schicklich zu seyn, sie von einem Fehler zu befreien, auf den
nur Pintianus aufmerksam gemacht hat, und den , sonder-
bar genug, drei andere Stetten des Plinius theilen, die
zum Theil schon von andern verbessert worden sind. Pli-
nius spricht nämlich hier von den Marmorwerken mehrerer
Griechischer Meister, die in dem Tempel der Zuno standen,
der von der Portikus der Oktavia eingeschlvssen war, und
 
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