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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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VII
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Sillig, Julius: Beiträge zu einer kritischen Geschichte der griechischen Künstler: mit besonderer Berücksichtigung der in der Königlichen Bibliothek in Paris befindlichen Handschriften der Naturgeschichte des Plinius
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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0353

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296

wie es scheint, Anstoß zu nehmen. Allein schon Winckel-
mann (Werke VH. 203.) und lange vor ihm Pintianus,
aus der sehr alten und vortrefflichen Tvletanischen Hand-
schrift schlagen vor, Pasiteles zu lesen, und so hat wirklich
auch Reg. I. wahrend freilich Regius II. Dufresn. I. Col-
bert. das gewöhnliche beibehalten. Mit eben dieser Stelle
aber ist die von Cicero (Divinat. I. 36.) in Verbindung zu
setzen, wo ein in Silber gearbeitetes (eaelatum) Kunst-
werk des Pasiteles erwähnt wird, wegen welcher Kenntniß
ihn Plinius an dieser und der oben angeführten Stelle
(XXXV. 43.) rühmt. Aus andern Schriftstellern wissen
wir vom Pasiteles nichts mehr, als daß er zum Schüler den
Colotes aus Paros hatte, der sein Geschlecht auf den Herku-
les zurückführte. (Pausan. V. 20, 1. 01 bi irohvngay-
jiov7]aavreg cmovbq ra eg rovg nkdarag, Udgiov dno-
(paivovauv övra avröv (KcuAamfv) fiaSqrijv Uaaire-
Xovg * ITacrireÄy bi avröv biba%$ijvai, nach welchen
Worten der Name des Lehrers des Pasiteles ausgefallen
ist.) Wenn wir nun endlich nach dem Zeitalter des Pa-
siteles fragen, so gewinnen wir durch Vergleichung der in
den angeführten Stellen gegebnen Nachrichten das Ergeb-
niß, daß er in einer Griechischen Colonie Unter-Italiens
geboren war, im Jahr 87. v. Chr. noch als Kind mit sei-
nen Mitbürgern das Römische Bürgerrecht erhielt, vorzüglich
in der Zeit des Pompejus als Arbeiter in Silber, Bildgießer
und Marmorkünstler berühmt war, und dem Oktavian bei
der Ausschmückung jener Portikus nebst den in ihr befindli-
chen Tempeln behilflich war, die im Jahre 33. n. Chr. aus
der Dalmatischen Beute erbaut wurden. (Dio Cassius
XLIX. 43. T. I. p. 601, g. ed. Fabric. eneibTj re öl
Aakjidrai navrekcog exe^eiQuovro, rag re arodg and
rcöv ÄaCpvpcuv avrcuv, xal rag a’irofiqxag rcuv ßi-
ßklcuv, rag ’Oxraoviavag an6 rijg dbeXCpijg avröv
xhftetoag, xareaxevaaev.) Wenn wir nun annehmen,
daß Pasiteles zu der Zeit der^ Erbauung der Portikus 60
Jahre alt war, und also ungefähr 93. v. Chr. geboren
wurde, so fallt seine schönste Kunstblüthe von 60. — 33.
 
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