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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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VII
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Sillig, Julius: Beiträge zu einer kritischen Geschichte der griechischen Künstler: mit besonderer Berücksichtigung der in der Königlichen Bibliothek in Paris befindlichen Handschriften der Naturgeschichte des Plinius
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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0357
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fierr Nachkommen als Muster hierin gelten wird, mit Grün-
den abzuweichen, so möchte ich hier diese Erlaubniß für mich
in Anspruch nehmen, indem bei unbefangner Ansicht der
Stelle der in ihr liegende Zusammenhang offen zeigt, daß
Pausanias, der von den Worten an xal en ngoregov bis zu
heb:]Xajrai von dem Cupido des Praxiteles gesprochen hatte,
nun unmöglich zu dem früher erwähnten übergehen konnte,
ohne seinen Verfertiger zu nennen. Die Erklärung aber,
die Lessing von den Worten nguurov he t6 ayakfia giebt,
wird niemand billigen können; und ihre Unrichtigkeit hat
bereits der um den Pausanias sehr verdiente Siebelis
(im Register zu Winckelmanns Werken S. 390.) anerkannt,
ob er gleich sonst der unten näher zu prüfenden Meinung
Lessings seinen Beifall zu geben scheint. Zu diesem bisher von
mir bemerkten kommt nun noch der wichtigste Gegenbeweis ge-
gen Lessings Ansicht von den Worten des Pausanias, nämlich
das Zeugniß des Schriftstellers selbst, der wenige Zeilen
nachher so sortfährt: rov he e(p’ ^jicüv "Egivra ev
0£<tttia~ig erroiqjev ’ASyvalog Mtjvoöcu^o^ To egyov To
npa^re'Xojj^ jjujiovixevog. Aus diesen von Lessing
und seinen Anhängern nicht beachteten Worten geht ganz
unwiderleglich hervor, daß an die Stelle des zu Pausanias
Zeit nicht mehr zu Thespiä befindlichen Cupido des Praxi-
teles (wohin dieser gekommen war, hat der Schriftsteller
eben gezeigt) ein späterer Künstler Menodorus aus Athen
eine Copie des Praxitelischen aufstellte. — Nachdem ich
auf diese Art dargelegt zu haben glaube, daß es der Cupido
des Praxiteles war, den Caligula und Nero nach Rom
schleppten, und der wahrscheinlich in dem von diesem ver-
anlaßten großen Brand Roms unterging, komme ich nun
auf die oben angeführte Stelle des Plinius zurück, in der
Lefsing folgende Aenderung vornimmt: Veiri, ut ille

propter quem, so daß also auch hier, wie in der bekann-
ten unten anzuführenden Stelle Ciceros zwei verschiedene
Bildsäulen des Cupido verstanden werden müßten, nämlich
eine, die Verres dem Hejus abnahm, und eine zweite, die
 
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