Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

DOI Heft:
VII
DOI Artikel:
Böttiger, Carl August: Archäologische Korrespondenz
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0384

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
327

diese Fabel auf irgend eine dichterisch ausgeschmückte Local-
sage, die wahrscheinlich schon beim Archilochus vorkam. *)
Eigentlich lag dabei einer von den mancherlei Erfahrungs-
sätzen zum Grunde, die von den unbehoseten Griechen in und
außer den Bädern und Gymnasien freilich weit öfter geprüft
werden konnte, als bei uns, die wir von jener zügellosen
xctrairuyocrvvii der Griechen, um bei einem solchen Gegen-
stand auch das Aristophanische Wort zu brauchen, dem Him-
mel sei Dank, kaum eine Ahndustg haben. Nach diesem
stand der Mann mit stark- und schwarzbehaartem Gesäß als
tapfer und mannhaft, dem mit weißem und glattem Hintern,
dem weibifchen Weichling, schnurstracks entgegen. **) Die-
ser Satz war nun in irgend einem Drama oder Gedicht nur

*) Da wo von der Geierart mit den weißen Federn am
Schwänze, dem 7rvyapyos die Rede ist, sprechen die Scholiasten
Homers auch von der Bedeutung des n&Küfncvyos und führen aus-
drücklich ein Fragment des Archilochus an, tj rev ftt'Kafucüyov
T-O^rjs. S. die Scholia Venet. II, XXIV, 315. V i l l 0 i s. Vergl.
Ottf. Müllers Dorier I, 453. Auch Hesychius hat dieß Frag-
ment, doch ohne Namen des Dichters T. II. c. 597. 14. wo Sal-
masius es richtig schreibt. Auch Ttzetzes kennt es, indem er den
Archilochus nennt, adLycoph. 91., wo Müller Vol. I. p. 37Z. nicht
hatte an den Archelaus denken sollen. In Liebels Fragmenten-
sammlung ist es nicht ausgenommen.

**) Hesychius s. v. Ä.etmojruyos' T. II. c. 457* o avav-
bpos‘ äfirca’kiv bk fiE\.a.fitcvyovs tovs avbpnovs k'hzyov. Die
Leser des Aristophanes kennen die Gegensätze von inKäpnvyos,
XEvrioirxiyos, von basvxvyos, T^iGftoTZvyos , wofür auch in allen
diesen Compositionen np&nros steht, in allen Beziehungen zu gut,
als daß wir in diese Kloake hinabsteigen dürften. Es gehört Muth
dazu, dergleichen borstige Phrasen genau zu übersetzen, wie dun-
helarschig, droht er allen Freunden, Voß in der Lysistrata D. 810.
oder die Evpvxpcäfirovs in dem berüchtigten Wortkampfe in den
Wolken V. 1078-87. dnrch Weiiärsche, wofür Wolf Weitlöcher,
Mitchell in seinen Comedies of Aristophanes Vol. II. p. 122.
Catamites setzt.
 
Annotationen