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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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VII
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Böttiger, Carl August: Archäologische Korrespondenz
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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0390

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333

3*

Nachrichten aus Neapel.

3.

Uebev die Ausgrabungen in Pompeji und das Museo
Borbonico.

Neapel, int August 1324.

— Vor allem eine Warnungstafel gegen Antiquitäten - Fabri-
cation, die hier in Neapel mit wahrer Frechheit getrieben
wird. Seit Ritter Hamiltons Zeit bestehn die vielfach sich
verzweigenden Verfälfchungen altgriechifcher Vafen, womit
es einige hiesige Antiquitätenhändler zu einer hohen Täuschung
gebracht haben. Eigentlich sollte jeder Einkäufer von Vasen
sie erst dem Bankier Gherardo Rossi in Rom zur Prüfung
vorlegen. Sein Kennerblick entdeckte den Betrug sogleich.
Aber der Bildhauer Claudio Minti flickt auch mit vieler Ge-
schicklichkeit alte Marmorreliefs zusammen, gräbt sie in dev
Gegend von Cumä ein und läßt nun diese Fabrik nach einiger
Zeit aus der Erde heraussteigen. So wurde vor 2 Jahren
Graf Schönborn mit einem solchen Machwerke betrogen.
Der Priamus, der den Leichnam Hectors er-
fleht, ist entschieden eine Nachäffung des schon aus Win-
ckelmanns Monumenti bekannten Reliefs. *) Da sollte

*) Hr. D. Schorn scheint von der Aechtheit dieses Reliefs
überzeugt. S. Kunstblatt 1324. nr. 30. Dagegen ist in der
Wiener Zeitschrift für Mode und Literatur von 1323.
n. 133. eine strenge Anklage dieses Betrugs zu lesen. Man ver-
gleiche, was der östr. Hauptmann v. Goro, als Augenzeuge an Ort
und Stelle, darüber in Hormayr's Archiv 1324. 2»ly n. 32.
S. 452. sagt. B.
 
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