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Böttiger, Carl August [Editor]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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VII
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Böttiger, Carl August: Archäologische Korrespondenz
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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0394

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337

b,

Nachträge zu obigem Schreiben.

Ueber das neue Werk Museo Borbonico.

)Das Probeheft des Real Museo Borbonico, das letzte
des ersten Bandes, das schon im Mai des verflossenen Jah-
res in Neapel ausgegeben wurde, liegt vor uns; es ist uns
aber nicht möglich gewesen, bis jetzt die Fortsetzung zu er-
halten, die noch gar nicht erschienen zu seyn scheint. Der
Druck auf Velinpapier, die Kupferstiche, (schraffirte Umrisse,)
das ganze Ansehen ist einladend. Der Preis eines Heftes,
das in Neapel selbst nur 4 Fl. Conv. Münze kostet, ist bei
16 Kupfertafeln, wozu hier noch als Beilage zwpi Contorni
von den a tempera (nicht Fresco -) gemalten Malereien im
sogenannten Pantheon gefunden, eine Tänzerin mit einer
Bacchantin, und eine vorgebliche Penelope mit Ulysses
kommen, sehr billig. Allein da das Ganze auf nicht weni-
ger als 18 Bande nach derselben Breite, wie die Real
Galeria di Firenze oder JnghiramUs Monumenti
Etruschi, auögesponnen werden soll; so wird das Ganze
doch nicht weniger als 288 Fl. Conv. Münze kosten, und
außer der Unsicherheit, ob des Käufers Lebensfaden von den
Parcen auch so lang ausgefponnen werden möchte, gar man-
cher Hemmung und Unterbrechung ausgefetzt seyn. Das
Schlimmste bei der Sache ist, daß der Herausgeber Nicco-
li ni, Direktor der Akademie der bildenden Künste in Nea-
pel, (was erst unser Wilhelm Tischbein in Eutin war) durch-
aus kein Alterthumskenner ist, und daher, seiner eigenen
Liebhaberei dienend, nicht allein ganz Fremdartiges beRnischt,
sondern auch stets von fremdem Urtheil abhängru muß.
Allein das ist der Fluch aller Sammlungen, die voy ihren
Aufsehern oder gewissen Direktoren monopolisirt werden.

Amalthea III. 2 2
 
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