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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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VII
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Böttiger, Carl August: Archäologische Korrespondenz
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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0412

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zog Johann eben so bestimmt als bescheiden ausspricht. Für
eigentliche Gelehrte und Forscher von Profession ist das Werk
nicht geschrieben^ wiewohl auch diese vieles genauer bestimmt
und ergänzt finden und den gewissenhaften, auch die neapo-
litanischen Alterthumsforscher befragenden Berichterstatter,
als Augenzeugen, gern hören und ihm manche Beleh-
rung gern verdanken werden. Das Ganze zerfällt in drei
Abschnitte, welchen aber nach einer vorangeschickten Literatur
über diesen Gegenstand eine allgemeine Topographie der Um-
gegend und Geschichte der Stadt Pompeji bis S. 23. vor-
angeschickt wurde. Natürlich darf hier der Brief des jün-
gern Plinius nicht fehlen, dem schon Sir William Hamilton
vor 50 Jahren zum Behuf seiner Campi Phlegraei eine
besondere Aufmerksamkeit geschenkt hat. Herr v. Goro giebt
sich viele Mühe, die Angabe eines Hrn. Eduard Stern im
Wiener literarischen Anzeiger von 1322, daß Pompeji noch
im zweiten Jahrhundert bestanden habe, zu entkräften.
Kaum der Erwähnung werth war das Vorgeben, daß man
in Pompeji noch die Werke des Iustinus und A. Gellius ge-
funden habe, worüber sich freilich die Herren Scotti und Zorio
in Neapel nicht wenig wundern mußten. Albin Ignarra's,
eines der gelehrtesten und scharfsinnigsten neapolitanischen
Archäologen des i8ten Jahrhunderts, Beweisführung von
einer spätem Fortdauer von Pompeji nach 79, die Herr
von Goro nur aus Duval kennt, hätte allerdings mehr Be-
achtung verdient. *) Sehr genau und mit geognostischer

*) Es ist bekannt, daß zuerst Lami in den Effemeridi di
Firenze, und Jgnarra in seinem Werke de pliratriis primis Grae.
corum politicis societatibus, Cap. X. das spatere Daseyn der durch
den ersten Ausbruch des Vesuv begrabenen Städte, durch mannichfal-
tige Folgerungen aus alten Schriftstellern und der Peutingerschen
Karte zu beweisen gesucht haben. Jgnarras Behauptung hat d e
la Porte du Theil in Millin's Magazin vom Jahre 1304 in einer
Uebersetzung, die auch als Brief an Millin besonders abgedruckt
worden ist (als Notice et Extrait) zuerst wieder angeregt und
darüber auch im Nationalinstitut eine Vorlesung gehalten. Dage-
 
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