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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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VII
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Böttiger, Carl August: Archäologische Korrespondenz
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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0413

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356

Bestimmung werden hier S. 24. die Z Hauptschichten ange-
geben, welche die Decke, oder, wenn das Bild des Todes
und Leichnams auch nach dem klassischen Sprachgebrauch
gilt, das Leichentuch der hier begrabenen Stadt bilden. * *)
Auch er erwähnt als dritte Schicht eine Art Aschenteig,
wie getrockneter Schlamm, und erklärt sie im Verfolg
für eine Wassereruption aus dem Vesuv selbst. Wir wun-
dern uns, daß er dabei der bei ihrer Erscheinung in Neapel
selbst großen Widerspruch findenden Behauptung des neapo-
litanischen Mineralogen Lippi erwähnt, die er in seiner
Schrift: Qualche cosa intorno di Volcani, in seguitö
di alcune idee geologiche. (Nap, 1313. bei Sangiac.o-
mo) als treuer Anhänger Werners und Neptunist vorgetra-
gen hat, wenn er (S. 150 ff.) behauptet, sammtliche Be-
deckungen von Herculanum und Pompeji seien neptunischen
Ursprungs, indem sie durch große Gewässer, die wohl zum
Theil den Bergen selbst entströmten, über die Stelle ge-
führt wurden, und also zur dritten Klasse der von Lippi
angenommenen vulkanischen Gebirge (volcaniche d’allu-
vione) gehörten. **) Die eigentlichen Wanderungen zer-

gen hat der Prälat Ro ssi in seiner Dissertatio Isagogica c. XIV.
p. 91.96. die gegründetsten Bemerkungen gemacht, wobei er allerdings
einen später über der Lava, die das alte Herculanum bedeckte,
erbauten Tempel des Hercules mit einer neuen Ansiedlung, wor-
aus Portici entstanden, zugeben muß, aber von einem neuen Pom-
peji durchaus nichts wissen will. Ueörigens haben unbezweifclt bald
nach der Verschüttung, oder auch viel später, aber immer vor
1748, große Nachgrabungen hier statt gefunden, wie Herr v. Goro
an vielen Stellen seines Werkes bestimmter, als es je vorher ausge-
sprochen worden ist, zu zeigen bemüht gewesen ist.

*) Man kennt ja die cadavera urbium aus des Snlpicius Trost-
schreiben an Cicero ad. Div. IV, 5. Schon Th. Gataker hat zu
Antonin i. IV, 48. p. 171. ff. wo Antonius Wort noXzis o\ai
7t$vvna<nv ausdrücklich von Pompeji mit gebraucht wird, alle
Stellen der Alten gesammelt.

**) Diese ganze Hypothese ist am gründlichsten gewürdigt und
 
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