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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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VII
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Böttiger, Carl August: Archäologische Korrespondenz
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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0418

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durch die mit einzelnen Nummern bezeichnten Häuser fob
gen, worin überall eigne Ansichten, eignes Urtheil des
Verfassers auch gegen Romanelli sich ausspricht. Bei no. 3.
der sogenannten chirurgischen Schule wird von den
Instrumenten gesprochen, die neuerlich auch durch unsere
gelehrten Aerzte, durch D. Choulaut de locis Pompe-
janis, durch ein Programm des v- Kühns in Leipzig
u. s. w. mannichfaltige Erläuterung erhalten haben, und
dabei kommt auch das mit den neuesten Entbindungszangen
der Pariser Hebammenkunst in Vergleichung gebrachte Werk-
zeug in Anregung, *) bei dem man es doppelt beklagen muß,

Centnern Glasscherben auch große ziegelförmige Glasmassen gefun-
den, deren Gebrauch für Fußböden er vermuthet. Wieviel laßt
sich schon da noch fragen. Woher wußte Winckelmann, daß diese
Glasmasse in die klassische Zeit Hinaufstiege? Und, war auch dieß
bewiesen, woraus laßt sich denn darthun, daß diese laterculi vitrei
als TuSösrpctöTa dienten? Nun setzt aber Hr. v. Goro in einer
Anmerkung hinzu: »In Salerno sah ich in der Domkirche die
Wände an vielen Stellen mit vergoldeten Würfelchen von Glas
belegt, welche einst die uralten Tempel von Posidonia geschmückt
haben sollen." Wie sind hier die Zeiten unter einander geworfen!
Die Tempel von Posidonia oder Pästum gehören ihrer ganz altdo-
rischen Bauart nach ins 6te Jahrhundert vor unsrer Rechnung.
Da an Mosaik zu denken, ist unmöglich. Wie schön hat aber schon
D'Agincourt in dem mit vieler Einsicht verfaßten Abschnitt über
die Mosaik gezeigt, daß diese ganze Verzierung mit vergoldeten
Glaswürfeln der spätem Byzantinischen Kunst zugehört und durch
Byzantinische Künstler in den alten Domkirchen Italiens, in der
St. Markuskirche u. s. w. zu Incrustation der Wände und Fußbö-
den angewandt wurden. Ich selbst besitze durch die Güte meines
Freundes, des Herrn von Hammer in Wien, viele dergleichen Wür-
fel vom Fußboden der Sophienkirche in Constantinopel.

*) Uncus ad partum mortuum extrahendum, also ein e/t*
ßpvov\nös. Dieß Wort, so wie die ganze Procedur der alten
Maievtik mit der ifißpvov%nia findet man in Paulus Aeginet. Hl.
76. p. 203. Basil. Vergl. Weigel im Supplementband zu Lcünsidor,
 
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