Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

DOI Heft:
VII
DOI Artikel:
Böttiger, Carl August: Archäologische Korrespondenz
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0421

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Z64

Verfasser im Verfolg (S. 127) eine eigene Beschreibung
giebt. Es ist in der That kaum begreiflich , daß man
eine Halle, wobei sich nie ein Altar fand, durchaus für
einen Iupitertempel erklärt, weil man unter den da ge-
fundnen Köpfen auch einen Iupiterkopf entdeckt zu haben
glaubte. Unser Verfasser scheint selbst an diese Erklärung
nicht recht zu glauben, indem er Carlo Bonucci's Meinung,
die von ihm in einem kleinen über Pompeji herausgegebe-
nen Taschenbuche ausgesprochen wurde, es sei das Aera-
rium gewesen, belobend anführt. *) Immer wird dieß
Civilforum (zum Unterschied eines dreieckigen Platzes, den
man das zweite Forum nennt, und des Marktplatzes zum
Victualienverkauf, iori nundiarii so genannt) durch die
völlige Erhaltung seines Umfanges, seiner Basilica, seiner
Colonnaden, ja selbst der Fußgestelle der Bildsäulen, wo-
mit es ringsum verziert war, vorzüglich geeignet seyn,
uns eine anschauliche Vorstellung von der Würde und Herr-
lichkeit eines solchen öffentlichen Platzes zu geben, **) wovon

*) Warum nicht das 3snacu1urn, der Versammlungs- und Bera-
thungsplatz der Rathspersonen, der Decurionen, in der so sehr bedeu-
tenden ionischen Ephorialstadt? Dann würden die 3 gewölbten Cellen
im Hintergrund Gemacher für das Archiv oder die Aufbewahrung des
Stadtvermögens seyn. Man vergleiche die lichtvollen Erläuterungen
in Gell's Pompejana p. 205. ff.

**) Es ist in der That zu verwundern, daß selbst Hirt in
seinem Hauptwerk, in der Geschichte der Baukunst bei
den Alten den Abschnitt des Vitruvs (V. 1.) von dem foro und
die darnach entworfnen Pläne (Taf. XIV. XV. in Galiani's Vitruv,
oder tab. XIX. in Rode's foi-mae) keiner besonder« Prüfung un-
terwarf. Es wäre wohl eine würdige Aufgabe für die Zöglinge
einer Bauakademie, wie sie seyn soll, die Restauration eines
antiken Forum zu versuchen. Vieles liegt hier noch, selbst in Be-
ziehung auf die alte ayopä in Athen, den innern Ceramicus
und den Hauptplatz im republicanischen Rom, auch jetzt noch im
Dunkel. Z. B. hat Schneider zum Vitruv 1. I. p. 311. ff. mit
seiner doppelten <sroä ßasiKuos, wovon die römische Basilica ab-
 
Annotationen