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Böttiger, Carl August [Editor]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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VII
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Böttiger, Carl August: Archäologische Korrespondenz
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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0425

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368

ist, doch nicht unwichtig sind. Ein kolossaler ovaler Sarkom
phag verdient den ersten Platz. Die Vorderseite ist mit Figu-
ren bedeckt, welche ihn in die Klasse der vielen ähnlichen
Grabdenkmäler stellen, die Bezug auf Apollo und die Musen
haben. Der ihm verwandteste ist ein Werk aus der Villa Bor-
ghese, womit uns Winckelmann bekannt gemacht hat, (Monum.
inediti q.2. Millin Galerie mythol. PL XXV. nr. 79.
Vergl. Visconti et Clarai desc.ription des antiques du
musee royal nr. 751.) und wo das Urtheil und die Be-
strafung des Marsyas dargestellt sind. In dem neuentdeck-
ten Sarkophag, welcher jetzt im Pallast Doria steht, ist
Marsyas an das rechte Ende gestellt, an das linke Pallas
mit der Flöte; beide Darstellungen eines unglücklichen Wett-
kampfs bilden einen Gegensatz zu dem jugendlichen Gott der
Musik, der umgeben von Göttern und Musen und durch
reichen Schmuck ausgezeichnet, im fast entschiedenen Siege
über den Satyr erscheint. Die Figuren von der Linken zur
Rechten, vom Zuschauer an gerechnet, sind folgende: —
Pallas mit dem Helm, in einer Tunika ohne Aermel, den
Peplus von der linken Schulter herabgezogen, das Haupt
geneigt, halt in jeder Hand die Halste einer Doppelflöte,
so daß die linke ruht, die rechte aber erhoben ist, um das
ihr mißfällige Instrument wegzuwerfen. Sie steht, den
linken Fuß sehr hoch gestellt und in keiner Verbindung zu
den übrigen Figuren, außer zu einem Jüngling der bei ihr
ist und kein andres Gewand als die über den Rücken fal-
lende Chlamys hat; in andrer Rücksicht nicht unähnlich der
Pallas bei Winckelmann (monum. ined. 92.), wo ein
altes Gemälde sie in derselben Beschäftigung darstellt, mit
3 Nymphen um sie herum. Zur linken ist dort ein Lorbeer-
zweig. Auf der Erde liegt eine Najade; der untere Theil
dieser Figur ist bekleidet; in ihrer rechten Hand halt sie ein
Schilfrohr, ihre linke lehnt sich auf eine Urne, aus der
Wasser fließt. Das eben erwähnte Gemälde hat eine ähn-
liche Figur; eine von den drei Nymphen ist eine Najade.
Wer der Jüngling zunächst der Pallas sein mag (Apollo
würde ungewöhnlich sein, und dem Marsyas ist er nicht
 
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