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Böttiger, Carl August [Editor]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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VII
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Böttiger, Carl August: Archäologische Korrespondenz
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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0432

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375

und Braccio nuovo nicht in Ihre Gegend gekommen seyn
wird. Ich hoffe das, weil ich es mit der Ehre der römi-
schen Gelehrten gut meine. Die Fortsetzung scheint zu
stocken. Selbst über das Steckenpferd der hiesigen Anti-
quare^ die Topographie, ist wenig Bedeutendes erschienen.
Nibby's neueste Bücher vermehren seinen Ruhm nicht.
Ein neuer Band der Atti dell’ academia archeologica
ist heraus, voll Mittelgut und zum Theil schimpflich. Von
dem achtbaren Fea ist in deis letzten Zeit nichts erschienen.
Eine sehr rühmliche Ausnahme macht das Werk von de Bo-
manis über die Litusthermen, von dem ich Auszüge in den
Stuttgarter Kunstblättern gegeben habe. Es ist auffallend,
daß der ältere Kern, wohl Neronischen Ursprungs, den
Titus bei seinem Bau benutzte, von schlechterer Cvnstruction
ist, als die daran und darüber gebauete Thermen des Tra-
janus. Auch die Schatzgräberei hat dieß Jahr weniger Aus-
beute geliefert. Doch hat die Gegend des alten Latium's
ein paar interessante Sarkophage gegeben, obwohl schlechte
Arbeit. Apoll ist in der Mitte des einen, dessen Darstel-
lung anzieht, Götter ringsum; sitzend einerseits Cybele neben
dem Bacchus, andrerseits Juno, mit dem Granatapfel auf
dem Scepter, also nach Polyklets Vorbild. Hauptgegen-
stand ist die Bestrafung des Marsyas. Hoffentlich wird er
gestochen und dann erhalten Sie ihn. *) — Von meiner
topographischen Untersuchung ist mir nur wenig Zeit zu
eigentlichen archäologischen Forschungen übrig geblieben.
Ich glaube, daß der zum Platnerschen Werke von mir bei-
getragene Katalog des Vaticanifchen Museums wenigstens
das Verdienst der Vollständigkeit hat, da für die Erklä-
rung auch nach Visconti unendlich viel übrig bleibt. Daß
die Kunstakademie von St. Luca in die ödesten Winkel nach
dem Vatican verlegt wird, halten die Römer selbst für eine
Kriegserklärung gegen die Künste, dem Iesuitismus zum
Frommen.

) Vergl. oben S. 363 f.
 
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