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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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VII
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Böttiger, Carl August: Archäologische Korrespondenz
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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0441

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384

thologiques de l’ancienne Egypte, d’apres les monu-
ments, avec im texte explicatif par M.J. F. Champol-
lion le Jeune, et les figures d’apres les dessins de
M. L. J. J. Dubois. (Paris. Didot in kl. Folio.)

Der Titel scheint auf den ersten Anblick erfreuliches und
wichtiges zu versprechen; aber wie sieht man sich getäuscht,
wenn man dem Buche eine nähere Betrachtung widmet.
Wer ein solches Werk herausgeben will, sollte sich nach un-
serm Dafürhalten darauf einschränken, daß er von einer je-
den Gottheit eine, höchstens zwei Abbildungen gebe, was
bei den ägyptischen Gottheiten um so eher geschehen konnte,
da in ihrer Bildung nicht die Mannichfaltigkeit liegt, die
der Grieche seinen Göttern geben konnte. Herr Champollion
dachte anders. Er führt uns ganze Gallerten desselben
Gottes oder derselben Göttin mit nur wenigen Abweichungen
vor, und der Käufer muß dieselbe Sache 5 bis 6 mal be-
zahlen, wo Eine Abbildung ihren Zweck erreicht hätte. Doch
dieß mag noch hingehen; allein was sollen wir dazu sagen,
wenn wir sehen, daß Herr Champollion seine Götterfiguren
u. s. w. oft ganz willkührlich illuminiren ließ, und sogar,
was das stärkste ist, die Erklärungen der Figur in Hierogly-
phen beifügte, die im Originale fehlten, und die er also
nach Gutdünken und nach seiner noch gar nicht erwiesenen
und namentlich in Paris sehr bezweifelten Erklärungsmethode
anders woher nahm. Wo ist je eine ähnliche Leichtfertigkeit
begangen worden, mit so unverschämten Ansprüchen an den
Beutel der Käufer? Es muß dieß um so unangenehmer
auffallen, da gerade bei diesem Gegenstände noch alles in
der Untersuchung begriffen ist, und der morgende Tag sehr
oft das widerlegt, was der heutige als unumstößlich wahr
bewiesen hatte. Außerdem ist das Werk bis jetzt größten-
theils deswegen unbrauchbar, und wird es auch, wenn nicht
Herr Champollion nachträgliche Bemerkungen liefert, bleiben,
weil der Tept nicht die Quellen angiebt, woraus die Abbil-
dungen genommen sind, und wir also dem Franzosen glau-
ben sollen, daß in dem Original dieß eben so zu sehen sei,
wie in seiner Copie. Endlich herrscht eine solche Unordnung
 
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